Am Sonntag wird es im Hochwald richtig zur Sache gehen. Denn zwischen Gastgeber TuS Schillingen und der SG Niederkell ist Abstiegskampf angesagt. Dass es da schon mal fahrig, ruppig und zuweilen auch hitzig wird, liegt in der Natur der Sache. Beide Teams kommen zumindest mit Teilerfolgen ins Derby.

Während die Schillinger beim „Auswärtsspiel“ im Trierer Stadtteil Mariahof gegen den VfL Trier ein 1:1 erreichten und weiterhin über dem Strich stehen, sind die Niederkeller Kicker nach einem 3:2-Last-Minute-Sieg gegen die TuS Mosella Schweich II wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Die Tabellenkonstellation ist eng und unübersichtlich. Während der Bezirksligaabsteiger mit 21 Punkten auf Rang zehn notiert ist, stehen die Vereinigten aus Kell, Mandern und Waldweiler auf Platz neun rangierend mit drei Zählern mehr (24) marginal besser da. Von Entspannung im Abstiegskampf will SG-Trainer Tobias Spruck aber nichts wissen. „Es kann sehr schnell sehr eng werden, wenn du nur ein Spiel verlierst. Wir müssen bereit sein, auch in Schillingen den Kampf und die heiße Atmosphäre anzunehmen und dürfen nicht verkrampfen.“ Spruck, der nach der Winterpause das Zepter bei der SGN übernahm und das Feld nach der Saison wieder räumt, erwartet eine intensive Begegnung. „Es wird einiges los sein. Davon dürfen wir uns nicht anstecken lassen in Form von Hektik. Wir müssen es eher aufsaugen, genießen und es muss uns anspornen, bis an die Grenzen zu gehen.“ Der Trierer weiß, wie man dem aber so kampfstarken und sehr erfahrenen Gegner in die Suppe spucken kann. „Wir müssen uns auf uns konzentrieren, den Sieg wieder absolut wollen. Wichtig ist, dass wir bereits im Training sehr konzentriert arbeiten und die Inhalte aufnehmen.“ Es könne entscheidend sein, so Spruck, in hektischen Phasen ruhig zu bleiben, den Sieg mehr zu wollen und die Torchancen auch effektiv zu nutzen. Mit einem möglichen achten Saisonsieg könnten sich die Niederkeller entscheidend ins Mittelfeld absetzen und dem Widersacher in eine noch prekärere Situation hineinmanövrieren. Den Gästen im Derby nicht zur Verfügung stehen die verletzten Nils Lauer und Peter Weber, die beruflich nicht abkömmlichen Jannik Steuer und Mario Kettern sowie Jay Jay Moukoko (Studium). Gerd Morgen und der TuS Schillingen freuen sich auf das Derby am Sonntag auf dem Schillinger Rasen, der wohl in bestem Zustand sein wird. Die Konstellation ist einfach, aber deshalb gerade so kompliziert. Beide Teams begegnen sich als Tabellennachbarn auf den Plätzen neun (Niederkell) und zehn (Schillingen). Will der TuS die Abstiegsränge meiden und zu Niederkell nach Punkten aufschließen, ist ein Dreier zwingend erforderlich. „Wenn wir die Leistung beim VfL wiederholen können, diszipliniert spielen und nicht viel zulassen, ist ein Sieg möglich. Doch wir brauchen auch einen guten Tag“, weiß Schillingens Coach Gerd Morgen um eine knifflige Aufgabe. Der erwartet einen extrem motivierten Gegner, der unbedingt im Flow bleiben will. Denn nach dem 3:2-Erfolg gegen die Mosellas-Reserve, die immerhin auf Rang sechs notiert ist und am vergangenen Donnerstag auch das Pokalfinale des Kreises Trier/Saarburg erreicht hat, ist deren Selbstbewusstein um ein Vielfaches gestiegen. „Die Niederkeller könnten auch locker im Mittelfekd der Tabelle stehen. Doch sie werden alles mobilisieren. Wir müssen natürlich Jakob Reichert in den Griff bekommen“, so Morgen. Im Zuge der Osterferien und des spielfreien Wochenendes erhofft sich der Schillinger Coach eine umfangreiche Regeneration. „Einige konnten hoffentlich ihre Wehwehchen auskurieren, andere ein bisschen Kraft tanken. Meine Truppe brennt darauf, das Derby zu gewinnen.“ Verletzungsbedingt wird Timo Berang nicht mit an Bord sein. Auch Yann Molitor (Schambeinentzündung) und Haiko Wagner (berufsbedingt) werden wohl kein Thema sein. Wieder auf bestem Wege zurück zu alter Stärke scheint Jannik Willems zu sein. Doch der hat im zentralen Mittelfeld jede Menge Konkurrenz. Möglich ist auch, dass Christoph Becker noch mal reaktiviert wird im Abstiegskampf. Tobias Anell ist nach auskurierten Fußblessuren wieder an Bord. Und auch Robin Moser und Sebastian Breit beißen auf die Zähne und wollen dem Team im Derby zu mehr Stabilität und Robustheit verhelfen.

Schillingen, Sonntag, 27.4., 14.45h