11ER: Nach zwölf Spieltagen hat Ihr Team bislang nur einen Punkt auf dem Konto. Der letzte Tabellenplatz ist somit ein ständiger Begleiter. Wie fühlt man sich als Trainer in dieser Phase?
Daniel Will: Machtlos und ziemlich übel, ehrlich gesagt. Wir bekommen leider nicht die geplante Unterstützung, haben jedes Wochenende eine zur Hälfte andere Mannschaft und können im Training wenig einstudieren. Mir gehen langsam die Ideen aus. Aber es bringt ja nichts, da darf man nicht einfach aufgeben. 

11ER: Wie gehen Ihre Jungs mit dieser schweren Situation um?
Daniel Will: Es ist ihnen absolut hoch anzurechnen, dass die Jungs noch mitziehen. Wenn man in elf Spielen nur einen Punkt holt und 44 Gegentore bekommt, kann das keinen Spass mehr machen, sonntags auf den Platz zu gehen. Nach dem letzten Spiel gegen Ehrang, bei dem die Situation bisher am katastrophalsten war, kam schon nachvollziehbar starker Unmut in der Truppe auf. Ich hoffe, dass wir die Jungs die ganze Saison zusammenhalten können. Hierfür muss sich aber von Vereinsseite einiges stark ändern. 

11ER: Bereits vor der aktuellen Saison stand fest, dass diese Spielrunde ziemlich schwer werden wird. Wäre damals ein freiwilliger Abgang in die B-Liga nicht der bessere Weg gewesen?
Daniel Will: Es wäre zumindest der bequemere und vielleicht einfachere Weg zum Wiederaufbau gewesen.
Aber eine Garantie gäbe es nicht, dass wir in der B-Klasse im Mittelfeld beruhigt mitspielen würden. Es ist logisch, dass der Verein, aufgrund der ersten Mannschaft in der Rheinlandliga, in der höchst möglichen Klasse mit der Zweiten spielen möchte. Somit gibt es keine Option.
11ER: Die Winterpause naht. Nutzt man die fußballfreie Zeit für Veränderungen oder was ist geplant, um der schweren Krise zu entkommen?
Daniel Will: Es musste eigentlich schon vor spätestens drei Wochen was passieren. Somit ist es in der Winterpause eher schon zu spät. Es gibt immer wieder interessierte Probespieler, die vorbeischauen, vielleicht können wir hier noch ein paar mit Qualität begeistern. Alles andere ist nicht die Aufgabe des Trainerteams.
11ER: Ihr Gefühl vor dem Zewen-Spiel?
Daniel Will: Gemischt. Es ist auch schon wieder fast ein Endspiel, zumindest ein richtungsweisendes, das wir gewinnen müssen. Bisher waren wir in den für uns „Big-Point-Spielen“ nicht in der Lage, zu punkten. Wir müssen Freitag zeigen, dass wir es besser können und wollen.