Es war ein völlig irres Spiel mit einem völlig verrückten Spielausgang.
Nach etlichen guten Torchancen für das Schlusslicht aus Ehrang markierten Sem Schneider mit einem Distanzschuss und Janik Lerch mit seinem sechsten Saisontor eine 2:0-Halbzeitführung für die FSG. Im zweiten Durchgang wurde es vogelwild: Peter Welter traf in der 48. Minute zum 2:1-Anschluss aus 20 Metern. Binnen weiterer drei Minuten drehte die DJK mit den Treffern von Saimir Zemblaku (77.) und Yannik Carl (80.) die Partie komplett. Trotz der Ampelkarte gegen Ehrangs Lerch schaffte es die FSG, zu egalisieren. Felix Mertes hatte aus 25 Metern zum 3:3 getroffen (84.). Ein Doppelpack in der Nachspielzeit schockte Ehrang dann vollends, als Jan Becker per Foulelfmeter nach Foul an Zemblaku (90.+3) und Zemblaku nach Vorarbeit von Welter Pluwig doch noch auf die Siegerstraße führten. FSG-Trainer Benny Weiler rang nach dem Aufreger nach Worten. „Es war ein ganz bitteres Spiel für uns. Nach wenigen Minuten wurde David Reitz mit dem Fuß am Kopf getroffen und musste später ausgewechselt werden. Er hatte Schwindelanfälle und Kopfschmerzen. Wir waren besser im Spiel als Pluwig und hatten zwei Riesenchancen zum 1:0. Dann hatten wir Glück, als Pluwig ein Tor machte und es wegen angeblichem Abseits zurückgepfiffen wurde. Danach spielten wir zwei Chancen wieder schlecht aus und zum Glück gelang Sem Schneider das 1:0 kurz vor der Pause nach Vorlage von Jason Pütz. Direkt im Anschluss fabrizierte ein Abwehrspieler von Pluwig einen Riesenbock und spielte Janik Lerch direkt in den Lauf. Der blieb cool und machte das 2:0. Das war auch in der Höhe verdient.“ So weit, so gut. Weiler weiter: „ Wir wollten nach der Halbzeit so weitermachen, die Räume eng halten und es Pluwig schwer machen. Durch einen dummen Ballverlust im Mittelfeld und einen Sonntagsschuss kam Pluwig zurück ins Spiel. Dann hatten wir zwei Konter, die wir einfach nicht richtig ausspielten. Hinzu kam, dass der Schiri einen rabenschwarzen Tag erwischt hat. Sascha Kraus war außen allein aufs Tor unterwegs und wurde mit zwei Armen gehalten. Es war entweder im Strafraum oder nah an der Kante. Der Schiri pfiff gar nicht. Dann machte Pluwig es zweimal gut und erwischte uns kalt mit einem Konter. Wir glichen zum 3:3 durch ein Traumtor von Felix Mertes in den Winkel aus.“ Dem Ehranger Trainer stockte dann fast der Atem, als die Partie doch noch in die Hose ging. „Dann ging es der Nachspielzeit hin und her und jeder wollte mit dem Unentschieden nicht leben. Wir fuhren einen Riesenkonter, den wir dumm vertändelten und im Gegenzug machte es Pluwig cool und der Stürmer nahm ein langes Bein unseres Verteidigers dankend an: Elfmeter und 3:4. Dann eine heikle Situation in der Offensive, als unser Spieler im Sechzehner zu Boden geworfen wurde. Wieder kein Pfiff. Und durch den Konter machte Pluwig das 3:5. Ich bin sprachlos und auch enttäuscht über die Leistung des Schiedsrichters. Aufgrund der ersten Halbzeit und mit einem anderen Schiri gewinnen wir dieses Spiel. Aber so müssen wir eine weitere Niederlage hinnehmen. Zum ganzen Überfluss hat sich noch Jason Pütz verletzt und Janik Lerch fehlt in Schweich gelb-rot-gesperrt.“ Pluwigs Co-Spielertrainer Christopher Monzel zeigte sich erleichtert nach dem Sieg in Pfalzel. „Das ist schon stark, weil wir zweimal das Spiel gedreht haben. Wir, Uwe und ich, sind sehr froh über das Ergebnis nach den letzten Wochen, die nicht so gut gelaufen sind und wir die Leistung nicht auf den Platz gebracht haben. Wir wollten die Ehranger Abwehr beschäftigen und sie zu Fehlern zwingen, waren aber ein, zwei Minuten kurz vor der Halbzeit nicht wach. Wir haben dann beratschlagt, was wir mit dem 0:2 machen. Wir haben uns dafür entschieden, alles auf eine Karte zu setzen und komplett auf Offensive gestellt. Die Jungs haben sich von Jetzt auf Gleich gegenseitig gepusht und Vollgas gegeben. Wir haben das Spiel wieder gedreht, hatten beim 3:3 aber erneut keine Ordnung. Glücklicherweise, und das haben die Jungs auch wirklich gut gemacht, waren sie clever genug und haben noch zwei Tore nachgelegt. Aufgrund der zweiten Halbzeit ist der Sieg verdient. Ich muss aber auch sagen, dass Ehrang nicht wie ein Tabellenletzter gespielt und uns alles abverlangt hat.“
