Im ersten richtigen Kracherspiel der Bezirksliga West blieb Rheinlandligaabsteiger FSV Tarforst gegen den gleichfalls ambitionierten FSV Salmrohr mit 4:2 siegreich.
Tarforst unterstrich seine Aufstiegsziele, die auch so klar formuliert wurden, eindrucksvoll im zweiten Spiel und setzt sich mit sechs Punkten an die Tabellenspitze. Vor etwas mehr als 500 Zuschauern erwischte Tarforst einen Start nach Maß. Nicola Rogoni war nach Flanke von Fabian Wey zum 1:0 zur Stelle (11.). Nach knapp 30 Minuten erhöhte Felix Stüber auf 2:0, als dieser einen öffnenden Pass von Matthias Finsterwalder über die Linie drückte (29.). Und sieben Minuten später traf Wey nach einem Solo über den halben Platz zum 3:0 (36.). Salmrohrs Trainer Frank Thieltges reagierte prompt und nahm in der 40. Minute einen Vierfachwechsel (!) vor. „Eigentlich hätte ich den schon nach dem 0:2 vollziehen müssen“, meinte Thieltges nach der Partie. „Wir haben viele Fehler im Aufbauspiel gemacht, auch die Laufbereitschaft war nicht so vorhanden. Wir befanden uns quasi 36 Minuten im Tiefschlaf“, räumte der Salmrohrer Coach schwerwiegende Defensiv- und Konzentrationsfehler ein. Mit den Wechseln wurde es in der zweiten Halbzeit bei den Gästen deutlich besser. Nach 35 Sekunden kam Salmrohr durch Neuzugang Leon Wrusch zum 1:3. Sieben Minuten später war es dann Hendrik Thul, der nach einem Konter drei Gegenspieler austanzte und dann cool vollendete – 3:2 (53.). Doch Tarforst hatte noch was im Köcher und fand nur acht Minuten nach dem Salmrohrer Anschlusstreffer die Antwort. Mit einem direkt verwandelten Freistoß aus 30 Metern stellte Florian Weirich den alten Abstand wieder her. Wey (79.) und Phil Scheuring hätten die Führung der Hausherren ausbauen können. Patrick Zöllner, Cheftrainer der Tarforster, freute sich über den zweiten Saisonsieg zum Ligaauftakt. „Wir haben wirklich gut und druckvoll gespielt und die Tore über schöne Kombinationen herausgespielt. Wichtig war, dass wir nach dem 3:2 Ruhe bewahrt und uns nur auf unsere Leistung fokussiert haben. Mit dem Tor von Flo Weirich haben wir das Spiel wieder in unsere Richtung gezogen und es souverän nach Hause gefahren. Nach der Halbzeit haben wir uns selbst“, so kritisiert Zöllner, „in die Bredouille gebracht. Insgesamt haben wir aber die Gegebenheiten gut angenommen und das Spiel auch verdient gewonnen.“ Salmrohrs Coach Frank Thieltges war sichtlich unzufrieden. „Dass die erste Halbzeit eine Katastrophe war, brauche ich keinem zu sagen. Vielleicht habe ich zu spät gewechselt in der ersten Halbzeit. Wir sind dem Topspiel da nicht gerecht geworden in dieser Phase. Wenn das 4:2 nicht fällt, können wir das Spiel komplett drehen, denn wir waren in der zweiten Halbzeit feldüberlegen und die bessere Mannschaft. Der Freistoß war dann der Genickbruch für uns und hat uns komplett den Stecker gezogen.“ Thieltges ging sogar noch einen Schritt weiter in seiner Analyse: „Mit dieser schlechten Leistung in der ersten Halbzeit haben wir das Spiel zurecht verloren, waren 36 Minuten gar nicht auf dem Platz.“