Sowohl für die SG Niederkell als auch für den VfL Trier stehen intensive 90 Minuten in einem Spiel bevor, bei dem es um sehr viel geht im Abstiegskampf.

Die Trier-Süder reisen mit einem dünnen Polster von zwei Punkten im Hochwald an. Bei einem Sieg könnte das Team von Trainer Marco Neumann einen fast schon komfortablen Fünf-Punkte-Vorteil auf seine Seite ziehen. Doch Neumann denkt noch nicht so weit. Für den 35-jährigen Coach des VfL geht es darum, die „gleiche gute Mentalitätsleistung zu zeigen wie gegen Riol. Das betrifft Einsatz, Zweikämpfe anzunehmen, zweite Bälle zu gewinnen und mit Herzblut zu verteidigen. Jeder muss ans Limit gehen“. Seine Spieler sollen sich zu 100 Prozent fokussieren. „Es wird ein schweres Spiel gegen einen Gegner, der gerade erst einen Trainerabgang hatte. Sie werden in ihrem Heimspiel alles in die Waagschale werfen, um uns zu schlagen. Wir wissen aber auch darum, welche Chance in dem Spiel für uns liegt. Da werden die Grundtugenden des Fußballs gefragt sein. Es wird kein schönes Fußballspiel, sondern eher emotional und kampfbetont. Für beide geht es um viel und eine gute Ausgangsposition für die anstehende Rückrunde, die nächste Woche beginnt.“ Die Partie auf dem Hartplatz in Waldweiler werden Neumann und sein Trainerstab ohne die Langzeitverletzten Noah Laros, Tommy Kruse und Raul Cosano Kreutzer bestreiten müssen. Auch der gerade erst wieder sein Comeback feiernde Arne Hackmann muss urlaubsbedingt passen.

Für die gastgebende SG Niederkell geht es darum, nach den Rücktritten der Trainer Aimé Kinss und Michael Lohmer schnell wieder Struktur und Selbstvertrauen in die Mannschaft zu tragen. Die Verunsicherung in der Mannschaft, die oft unter Wert geschlagen wurde und die durch eine Verkettung von unglücklichen Umständen und fehlender Cleverness im Zweikampfverhalten auf einen Abstiegsplatz zurückgefallen ist, gelte es nur mit einem Erfolgserlebnis zu vertreiben. „Wir werden mit jedem Einzelnen das persönliche Gespräch suchen, um herauszufinden, wo der Schuh drückt. Wir müssen jetzt noch enger zusammenrücken und gemeinsam aus der Talsohle wieder herauskommen. Wichtig ist, dass die guten Trainingsleistungen, welche die Jungs jede Woche zeigen, auch auf dem Platz sichtbar werden. Wenn Mentalität, Einsatz, Chancenauswertung und Zweikampfverhalten stimmen, sollte ein Sieg gegen den VfL möglich sein“, appelliert Fußballabteilungsleiter und Sportchef Nick Hemmer an die innere Einstellung. Kapitän Jakob Reichert äußert ähnliche Gedanken: „Absoluter Wille, Defensive stabilisieren, Chancen effektiv nutzen und drei Punkte einfahren sind ab heute unabdingbare Voraussetzungen, um das Ruder wieder herumzureißen.“ Nick Reichert ist noch immer verletzt, ansonsten stehe das gleiche Personal wie in der Vorwoche zur Verfügung, weiß Hemmer um einen ausgewogenen Kader. Wer das Team gegen den VfL Trier an der Seitenlinie coacht, will die sportliche Leitung bis Ende der Woche geklärt haben.

Waldweiler, Sonntag, 3.11., 15.00h