Im Derby gegen den TuS Schillingen erlebte der SV Gutweiler eine Lehrstunde in Sachen Effizienz und musste eine derbe 0:7-Pleite hinnehmen.
Die Partie war bereits nach 20 Minuten für die Gäste entschieden. Denn zu diesem Zeitpunkt stand es bereits 4:0. Tobias Anell gelang dabei ein lupenreiner Hattrick. Der 31-Jährige nutzte eine tolle Vorarbeit von Jan Zender mit einem sehenswerten Kopfball zur Schillinger Führung – 0:1 (7.). Nach 16 Minuten stand es bereits 2:0, als Anell völlig freistehend eine Vorlage von Marco Engel in die Maschen drosch. Es ging jetzt Schlag auf Schlag: Nach einer tollen Kombination über Timo Berang hieß es nur zwei Minuten später 3:0 für die Gäste. Torschütze? Tobias Anell. Für die völlig desolaten und verunsicherten Hausherren wurde es zwei Minuten später noch bitterer, als Berang einen Rückpass von Lukas Thome ins Zentrum zum 4:0 nutzte. Die erste nennenswerte Chance für den SV Gutweiler besaß Jannik Müller, doch sein Heber landete in den Armen von TuS-Keeper Marius Becker. Einen Steckpass von Christian Weber auf den durchgestarteten Luca Bernheine bedeutete in der 29. Minute gar das 0:5, doch der Treffer fiel aus stark abseitsverdächtiger Position. Die Möglichkeit, noch vor der Pause Licht ins Dunkel beim SVG zu bringen, hatte Lukas Marx, doch sein Schuss klatschte an die Latte (44.). Anders als die Hausherren, die fahrlässig mit ihren Torchancen umgingen, machten es die Schützlinge von Gerd Morgen. Nach einem Ballverlust der Gutweilerer im eigenen Strafraum machte Luca Bernheine mit einem strammen Schuss unter die Latte das halbe Dutzend für Schillingen voll (52.). Etwas später rettete der gut aufgelegte Schlussmann des SVG, Vincent Schwall, bei einem Kopfball von Zender großartig. Den Ball sich ein Tick zu weit vorgelegt hatte anschließend Gutweilers Müller, als er allein auf Becker zulief, die Situation aber vertändelte. Den Schlusspunkt unter eine starke Auswärtsleistung der Gäste legte Weber, der einen an ihm selbst verursachten Foulelfmeter zum 0:7 in die Maschen drückte. Die Problematik beim SV Gutweiler war, dass unmittelbar vor der Partie mit Mike Weich, Maikel Picko, Martin Flesch und Stefan Michels vier Stammspieler aus Verletzungs- oder Krankheitsgründen ausgefallen waren. So mussten Spieler ran, die bereits 90 Minuten in der zweiten Mannschaft in den Knochen hatten. „So waren wir mit diesem Kader auch nicht A-ligatauglich. Wir waren erwartungsgemäß defensiv gebunden und hatten bei zwei Einwürfen, bei denen Tobias Anell völlig allein gelassen wurde, auch keine Zuordnung. Gehabt. Wir haben versucht, uns die eine oder andere Chance zu erspielen. Jannik Müller hätte ein oder auch zwei Tore machen können, doch an diesem Tage ist alles gegen uns gelaufen, was nur gegen uns laufen konnte. In der Rückwärtsbewegung haben wir Schillingen auch zu viele Räume gestattet“, erklärte Gutweiler-Trainer Andreas Wagner. Schillingens Trainer Gerd Morgen war zufrieden mit der Leistung und dem Ergebnis: „Vielleicht darf man das Ergebnis nicht zu hoch aufhängen, weil Gutweiler schon personell arg gebeutelt in die Partie ging. So war ich auch froh, dass es am Ende einstellig geblieben ist. Mit den ersten vier Torchancen haben wir die ersten vier Tore erzielt, wir waren diesmal sehr effektiv. Wir haben keinen Gegentreffer kassiert zum zweiten Mal in Folge. Auch das stimmt mich positiv für die nächsten Wochen.“
Foto: Archiv/Sandra Maes