Vorletzter Tabellenplatz, Trainer-Rücktritte und Personalmangel – die Situation der DJK Pluwig-Gusterath II ist keine leichte, aber auch keine unlösbare. Letzteres kann man am Sonntag beim Gastspiel gegen die SG Hilscheid unter Beweis stellen.
Acht Spiele stehen für die DJK Pluwig-Gusterath II noch auf dem Spielplan, womit in jeglicher Hinsicht alles offen ist. Aktuell belegt die Zweitvertretung mit zehn Punkten den vorletzten Rang der Liga, rangiert vier Zähler hinter Tabellennachbar Ruwertal II und sechs hinter der SG Gusenburg auf Rang elf. Lücken, die sich im weiteren Saisonverlauf schließen und der Klassenerhalt sichern lassen – vorausgesetzt, den Pluwigern gelingt die Trendwende. Nach dem guten Saisonstart mit Siegen gegen Ruwertal II und Niederkell II zeigte die Formkurve des Tabellenvorletzten immer weiter nach unten. Auf die Erfolge im Rückspiel gegen Niederkell II (November 23) und dem Nachholspiel gegen Bekond (2:2) konnte man nicht aufbauen. So standen in den letzten drei Spielen gegen Topmannschaften der Liga erneut Niederlagen zu Buche. Schwerer als die tatsächlichen Ergebnisse wiegt jedoch die Personalsituation. Diese gestaltet sich bei der Reserve seit Monaten schwierig. So gab die DJK die Partie gegen Primus Mehring aufgrund Personalmangels kampflos auf. Ein Nichtantritt mit Folgen, traten kurz darauf doch Trainer Thomas Gouverneur und Co Dennis Erschens zurück.
„Es ist eine dramatische Situation, in der sich die Mannschaft neben dem Tabellenplatz befindet. Mein Co-Trainer und ich haben uns dann dazu entschieden, die Reißleine zu ziehen, ein Zeichen zu setzen und die Mannschaft damit wachzurütteln. Wir hatten im Vorfeld viele Gespräche mit dem Team geführt, aber nichts hat wirklich gegriffen. Letztendlich haben wir uns dann zu diesem Schritt entschieden. Wir gehen schweren Herzens und nach ingesamt fast 20 Jahren Trainertätigkeit im Verein hätte ich mir gerne ein anderes Ende gewünscht. Ich hoffe aber, dass die Mannschaft eine Reaktion zeigen kann“, erklärte Gouverneur seinen Entschluss.
Der Abgang Gouverneurs war eigentlich erst für das Saisonende geplant. Dann wollte der Ex-Pluwig-Coach seinen Posten an Erschens und Christian Guth übergeben. Ob es dazu nach dem Rücktritt Erschens noch kommt, bleibt abzuwarten. Ausgeschlossen ist dies laut Pluwigs Sportlichem Leiter René Wackerhage nicht: „Alle Wege sind noch offen. Dennis will diese Saison erst einmal sacken lassen und etwas Abstand gewinnen. Wir werden aber mit beiden Gespräche führen. Als Verein freuen wir uns natürlich, wenn heimische Spieler solche Rollen übernehmen möchten. So oder so werden wir versuchen, die bestmögliche Lösung zu finden.“ Bis zum Saisonende werde die Mannschaft von Vorstand- und Trainerseite betreut. Eine erste Reaktion der Pluwig-Reserve folgte zumindest im Ansatz gegen die FSG Ehrang II. Im Nachholspiel am vergangenen Mittwoch hielt man rund eine Stunde gut mit, rutschte aber dann nach einem Ehranger Doppelschlag und einer Roten Karte auf die Verliererseite. Am Ende verlor die DJK mit 4:7.
Trotz fast sicherem Klassenerhalt: Auch Hilscheid hat’s schwer
Einfach gestaltet sich die aktuelle Saison auch für Pluwigs kommenden Gegner Hilscheid nicht. Die Elf von Jan Breit und Kevin Kohl hat schon das ganze Jahr mit Verletzungen zu kämpfen und ist oftmals mit einer zusammengewürfelten Mannschaft unterwegs. Das Festspielen einer ersten Elf ist kaum möglich. Und: Auch beim Liganeuling ist der Klassenerhalt noch nicht in trockenen Tüchern. Die gute Nachricht aus Hilscheider Sicht ist jedoch, dass der größte Druck vorerst abgefallen ist. Zwar verlor man am vorletzten Wochenende mit 5:0 bei der Ruwertaler Reserve, doch das Nachholspiel gegen Pölich gewann die SGH mit 2:3. Mit nunmehr 25 Punkten rangiert man auf Rang sechs, liegt 15 Zähler vor der Pluwig-Reserve. Dies erhöht wiederum den Druck auf die Gäste, die dringend einen Sieg benötigen, um zu den Tabellennachbarn aufzuschließen.
Im Hinspiel verschliefen die Pluwiger die Anfangsphase, kassierten binnen weniger Minuten gleich zwei Gegentore. Obwohl man zwischenzeitlich auf 3:3 ausglich, stand am Ende eine 3:6-Niederlage. Auswärts wird die Aufgabe nicht leichter: Hilscheid punktet vorzugsweise zuhause, steht dort mit 21:13 Toren deutlich besser. Pluwig hingegen verbuchte in der Fremde nur drei Punkte aus neun Partien. Aufgrund der Personallage beider Teams und der Unwägbarkeiten, die daraus entstehen, lässt sich dieser Statistiken zum Trotz kein Favorit benennen. Daraus bietet sich der DJK wiederum eine Chance, die es in der derzeitigen Situation zu ergreifen gilt.
Hilscheid, So., 07.04., 14.30h