Die einen sehen sich gut aufgestellt und wollen zeigen, dass sie aus der Hinspielniederlage gelernt haben, die anderen gehen personell auf dem Zahnfleisch – im Duell zwischen der SSG Mariahof und der SG Saartal II könnten die Voraussetzungen unterschiedlicher nicht sein. Das könnte dem Treffen zwischen dem Tabellendritten und -vierten aber zugutekommen.

Ausfälle und suboptimale Vorbereitungen waren für die SSG Mariahof in der jüngsten Vergangenheit – wie für viele andere Mannschaften – keine Seltenheit, sondern eher die Regel. Wie schon im vergangenen Sommer standen krankheits- und verletzungsbedingt diverse Spieler nicht zur Verfügung, was im schmal besetzten Kader der Trierer direkte Folgen hat. Diese waren im zähen Saisonstart der SSG zu spüren, die sich dann aber Woche für Woche steigerte und am vierten Spieltag eine der besten Saisonleistungen gegen den kommenden Gegner Saartal II abrief. 

Einen solchen Notfallplan verfolgte das Trainerteam Stephan Schwarz und Christian Mai auch in diesem Jahr. Das war nötig, da sich die Mannschaft nach vielen personell bedingten Trainingsausfällen nicht auf dem gewünschten konditionellen Level befand. Sichtbare Verbesserung binnen Wochen ist dieses Mal jedoch nicht zu erwarten, da die Ausfallliste des Tabellendritten länger statt kürzer wird. Schon in der Vorwoche mussten sechs Akteure der zweiten Mannschaft und reaktivierte Spieler das Team auffüllen. Angeschlagene Spieler oder solche, die wie Simon Blasius aus einer Verletzung kommen, sind praktisch zum Spielen gezwungen. Eine angespannte Lage, in der die Mariahofer die Tabelle vorerst ausblenden wollen. Zwar wäre es laut Schwarz „gelogen“, wenn man behaupte, dass man den derzeitigen Tabellenplatz nicht halten möchte, doch man müsse auch realistisch sein. Schließlich ist konditionelle Fitness insbesondere für das schnelle Umschaltspiel der Trierer maßgeblich für deren Erfolg. Das kommende Spiel gegen die SG Saartal II dürfte damit ein guter Test sein, um herauszufinden, zu was man in diesem Notfallmodus imstande ist. 

Anders als die Trierer blickt die SGS-Reserve auf eine ansprechende Vorbereitung zurück und sieht sich auch personell gut für das Rückspiel aufgestellt. Und: Die Saartal-Elf hat noch etwas gutzumachen. So sei man laut Trainer Thomas Konz im Hinspiel „quasi überrannt“ worden und habe in Zweikämpfen teils zu „blauäugig“ agiert. Im Rückspiel will man die 2:5-Niederlage wettmachen, zeigen, dass man aus dem ersten Duell gelernt hat und den Tabellennachbarn auf dessen Hartplatz schlagen. 

Gelingt die Wiedergutmachung, ziehen die Gäste mit dem Tabellendritten gleich, könnten diesen bei einem Erfolg im Nachholspiel gegen Wincheringen sogar hinter sich lassen. Einen Freifahrtschein wird man trotz der angespannten Lage der Trierer jedoch nicht erhalten. Zumal die SSG zuhause sechs von acht Spiele bei einem Remis gewann, dabei 32:10 Tore erzielte. Eine Überraschung ist daher auch trotz aller personellen Sorgen nicht ausgeschlossen.

Trier-Mariahof, So., 17.03., 15.00h

Foto: Archiv/Sandra Maes