Im Derby zweier Spitzenmannschaften aus Trier setzte sich Spitzenreiter Matthias in einem Neun-Tore-Spiel gegen die Gäste aus Mariahof durch. Ein Duell, das bis in die Schlussminuten spannend blieb.
Die DJK St. Matthias Trier startete bestens in die Partie und erzielte durch Dreni Mehani bereits in der zweiten Minute den Führungstreffer. Mariahof geriet auch im Anschluss gegen die spielstarken Hausherren zunehmend unter Druck und war im Glück, dass die Mattheiser zunächst weitere Möglichkeiten ausließen. Die Überlegenheit der DJK schlug sich erst im Ergebnis nieder, als Spielertrainer Ahmed Boussi auf 2:0 erhöhte (25.). Nun zeigten auch die Gäste ein Lebenszeichen, als Tobias Geib nur eine Minute später einen Elfmeter zum Anschlusstreffer verwandelte – 2:1 (26.). Zu mehr sollte es aus Mariahof in Hälfte eins jedoch nicht reichen, denn der Spitzenreiter blieb die feldüberlegene Mannschaft und stellte durch Mehani (33.) den alten Abstand wieder her. Reibungslos lief es aber auch bei den Hausherren nicht: In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit sah Khan Riek Gai nach einer „Rangelei“ mit einem Mariahofer die Rote Karte.
Die DJK stellte aufgrund des Platzverweises im zweiten Durchgang um und agierte defensiver. Mariahof fand besser ins Spiel, kassierte über einen Konter jedoch das 4:1 durch Maurice Marx (50.). Entschieden war das Derby damit noch lange nicht. Nico Geib leitete mit dem 4:2 (54.) eine Druckphase der Gäste ein. Matthias blieb im Spiel, setzte immer wieder Nadelstiche und erhöhte durch Boussi auf 5:2 (68.). Die SSG gab sich nicht auf und blies zur großen Schlussoffensive: Tobias Geib verkürzte mit einem direkten Freistoß auf 5:3 (80.), zehn Minuten später brachte Marcel Meyer die Mariahofer wieder auf Tuchfühlung. Zu mehr sollte es jedoch nicht mehr reichen. Mariahofs Nico Geib sah in der Nachspielzeit die Gelb-Rote Karte.
Für Stephan Schwarz, Trainer der SSG Mariahof, war es vor allem in Hälfte eins eine enttäuschende Vorstellung: „Wir hatten uns viel vorgenommen, waren in der ersten Halbzeit aber nicht auf dem Platz. Matthias hat das Spiel bestimmt und hätte noch höher führen können. Durch einen Elfmeter kamen wir wieder ran und haben dann in der Pause deutliche Worte gefunden. Wir machten es besser, kassierten trotzdem das 4:1 und sind dann erst aufgewacht. In Überzahl war es ein Spiel auf ein Tor, wobei Matthias über Konter gefährlich blieb. Unterm Strich war die Niederlage verdient und Matthias die cleverere Mannschaft. Letztendlich brachten wir uns selbst um den Lohn und handelten uns später noch eine blöde Gelb-Rote ein. Wenn wir das abgerufen hätten, was wir können, wäre heute mindestens ein Unentschieden, mit ein bisschen Glück auch ein Sieg möglich gewesen.“
Matthias-Spielertrainer Ahmed Boussi sah hingegen einen starken ersten Durchgang und ein durchaus verdientes Endergebnis: „Gerade in der ersten Halbzeit haben wir das Spielgeschehen kontrolliert und verdient mit 3:0 geführt. Da ließen wir Mariahof kaum ins Spiel kommen. Danach war es leider wie in den letzten Wochen, wo es immer wieder unglückliche Momente gegen uns gab. Ein Handelfmeter, eine Rote Karte und ein direkt verwandelter Freistoß – das wirft einen selbst zurück und bringt Gegner, die eigentlich schon tot waren, zurück ins Spiel. Nach der Roten Karte mussten wir umstellen, agierten tiefer und hatten nicht mehr so viel Druck auf den Ball. Trotzdem konnten wir Nadelstiche setzen und unsere Tore schießen. Für die Fans war es bestimmt ein schönes Spiel, aber ich bin ehrlich gesagt mit den Nerven am Ende.“