Die englische Woche der Kreisliga C steht an und die Zweitvertretung vom TSV Union Wuppertal zeigt sonntags eine angstflößend schlechte Partie und verliert zurecht 3:0 in Neviges, um dann nur zwei Tage später im heimischen Rund eine großartige Partie zu zeigen und dem chancenlosen ASV Wuppertal wiederum mit 3:0 nach Hause zu schicken.
Nachdem Sieg zum Saisonauftakt daheim gegen TVD Velbert (3:0) trat die Mannschaft vom TSV Union am Sonntag die Reise zum Auswärtsspiel gegen des TSV Neviges an mit dem Ziel die nächsten drei Punkte einzufahren. Als man gegen ca. 15 Uhr jedoch die Heimreise antrat hatte man aber keine Punkte, dafür aber eine große Enttäuschung und Unzufriedenheit im Gepäck.
In den 90. absolvierten Minuten hatte die Mannschaft vom Hardenberg alles vermissen lassen, was sie in der Woche zuvor noch ausgezeichnet hatte. Es fehlten Kampfgeist, Spritzigkeit, spielerische Ideen zusammengefasst also alles was eine erfolgreiche Mannschaft ausmacht. Dem Gastgeber reichte, bei gutem Wetter auf Kunstrasen, eine mäßige Leistung um dennoch einen nahezu ungefährdeten und völlig verdienten 3:0 (1:0) Sieg zu feiern. Neviges konnte sich damit von der Niederlage zum Saisonauftakt gegen den Langenberger SV (7:4) rehabilitieren.
Die völlig indisponierten Unioner zeigten über 90. Minuten eine völlig indiskutable Leistung, selbst ein Donnerwetter in der Halbzeitpause von Coach Limberg, brachte keine Besserung. Nach dem Abpfiff war natürlich die Enttäuschung sehr groß, hatte man sich doch vor der Partie gute Chancen auf einen weiteren Dreier eingeräumt und wollte beweisen, dass man in dieser Saison eine noch bessere Rolle als in der letzten Saison spielen kann. Über die Gründe für diesen Leistungseinbruch kann man spekulieren, doch das ist zu müßig und zum Glück bot der Spielplan den Unionern die Möglichkeit die grausame Leistung schon zwei Tage später wieder gut zumachen.
Denn am gestrigen Dienstag stand das nächste Spiel der englischen Woche gegen den ASV Wuppertal an. Unter Flutlicht wollte die Mannschaft rund um „Capitano“ Phillip Follmann wieder ihr wahres Gesicht zeigen und Wiedergutmachung leisten, ein Vorhaben das bravurös umgesetzt wurde.
Coach Limberg baute die Elf auf einigen Positionen um, gleich wohl er bei Möglichkeit sicher elf neue Spieler nach dem Sonntagsdebakel aufgestellt hätte. Tobias Wied rückte für Munser(Bank) in die Innenverteidigung, sicherlich auch ein Vorgriff auf den baldigen Wechsel von Munser gen Münster, Matteo Santamaria feierte sein Pflichtspielcomeback auf der Doppelsechs für den verletzten Roman Wied, Kevin Porschke übernahm die rechte Mittelfeldseite für den angeschlagenen Jacek Wosch. Zudem fanden sich mit Bartsch und Quashie ein neues Sturmduo in der Startelf wieder, die für den zeitlichen verhinderten W-Sturm (Walther und Werner) übernahmen.
Ob es nun die neue Aufstellung war, die Androhung von Straftraining oder einfach der unbändige Wille zur Wiedergutmachung, auf jeden Fall war die Mannschaft nicht wiederzuerkennen. Genau wie beim mysteriösen Fall von Dr.Jekyll und Mr.Hyde, war die Verwandlung enorm und es schien so als hätte am Sonntag der böse Doppelgänger auf dem Platz gestanden und nun wieder der beliebte und gut angesehene Dr. Jekyll.
Die Elf vom Hardenberg machte von Anfang Druck auf den Gegner und ließ den ASV überhaupt nicht ins Spiel kommen. Schon früh zeichnete sich ab, dass es ein Spiel auf ein Tor werden würde. Schon nach wenigen Momenten hätte Union in Führung gehen können, wenn Follmann die Trainingsstunden am Kopfballpendel nicht geschwänzt hätte und sein Timing nach einer butterweichen Flanke besser gepasst hätte. So sprang er wenig grazil am Ball vorbei.
In der weiteren Folge der ersten Halbzeit spielten sich die Unioner einige Hochkaräter raus. Santamaria fehlte, obwohl der Namen anderes vermuten lässt, der göttliche Beistand als sein Schuss nach einer guten Viertelstunde nur an den Pfosten klatschte. Die Gastgeber setzten den ASV immer früh unter Druck und erzwangen so Fehler im Aufbauspiel, die dann immer wieder in gefährlichen Situationen für Union endeten. Der Gast versuchte durch schon frühe Wechsel, das Ruder der Partie rumzureißen, doch diese Maßnahme schlug fehl. Das sich das alte Sprichwort von der Rache der vergebenen Chancen nicht bewahrheiten sollte, lag vor allem an einer sehr guten Defensivleistung. Die Viererkette um Abwehrchef Norman-Heiko Hennig-Westermann ließ das eine ums andere Mal die Abseitsfalle zuschnappen und konnte auch sonst die meisten Angriffe im Keime ersticken. Lediglich einen Distanzschuss musste Torwart Hendrichs halten, der heute gemäß der ingolstädtischen Torwartrotation den Platz zwischen Pfosten von Irmscher übernommen hatte.
Es dauerte bis zur 39. Minute bis Unions Zweite sich für den couragierten Auftritt belohnte und endlich das Führungstor erzielte. Der Torjäger vom Dienst Marvin Bartsch nutze eine der zahlreichen Torchancen zu seinem 3ten Saisontreffer und zur 1:0 Führung. Nur wenige Zeigerumdrehungen später wäre fast das 2:0 gefallen als eine Torschussrakete des polnischen Kosmonauten Adam Wosch nur knapp am Winkel vorbei streifte.
Mit dem 1:0 ging es dann auch in die Pause. Der Trainer konnte zufrieden sein mit der Leistung der ersten Halbzeit, allerdings musste an der Chancenverwertung besser umgegangen werden, ging man damit noch fahrlässiger um als der HSV mit seinen Rucksäcken.
Gewarnt, dass ein 1:0 ein gefährliches Ergebnis ist, gingen die Unioner ohne personelle Wechsel in den zweiten Abschnitt.
Und die Unioner machten dort weiter, wo sie in der ersten Halbzeit aufgehört hatten. Und schon vier Minuten später erzielten die Gäste das wichtige 2:0. Wieder wurde der ASV früh unter Druck gesetzt und Adam Wosch eroberte den Ball und war auf einmal frei vor dem Torhüter der Gäste und krönte seine sehr starke Leistung dem Treffer zum 2:0.
In der Folge kontrollierte Union die Partie, ließ selber so gut wie nichts zu und war vorne stets gefährlich, auch wenn man zu weniger klaren Torchancen kam. Mit fortlaufender Spieldauer versuchte der ASV den Druck zu erhöhen und mit weiteren Offensivspielern das Spiel eventuell doch zu seinen Gunsten zu gestalten, das gelang jedoch auch nicht wirklich, Union eröffnete das wiederum Platz für Torchancen.
Munser, eingewechselt für den starken Porschke, Bartsch, Marinovic, eingewechselt für Tetzlaff, ließen gute Gelegenheiten aus den Sieg noch weiter in die Höhe zu schrauben. So hatte der Gast immer noch die kleine Hoffnung durch Lucky Punches in das Spiel zurückzukommen, doch die Angriffsversuche zerschellten meist spätestens am ehemaligen ASVler Andy Stern oder Tobias „Wall“ Wied. Und kurz vor Schluss gelang Union dann auch noch ein dritter Treffer, als Munser seine zweite Chance nutzte und einen Schuss von der Strafraumgrenze ins Tor zlatanisiert. Wenig später pfiff der sehr gute Schiedsrichter Gohres ab und die Fans von Union konnten den zweiten 3:0 Saisonsieg der Saison feiern. Am Sonntag geht’s für Union II um 15:00 Uhr weiter beim Auswärtsspiel gegen den SF Siepen, dann zeigt die Mannschaft hoffentlich wieder ihre Dr.Jekyll Performance und lässt den grausigen Doppelgänger zu Hause.
Heute Abend hat die erste Mannschaft von Union, die wie die Zweite ihr zweites Spiel verloren hat, die Möglichkeit es der Zweiten nachzumachen und den TFC Wuppertal zu schlagen um den zweiten Sieg zu feiern. Die Sieger von gestern werden da sein und als Glückbringer agieren.