Schöner hätte der Ausstand von Kurt Willems sicherlich nicht ausfallen können. Der Trainerfuchs coachte sein Team zum wohl letzten Mal und ließ sich nach dem 6:0-Sieg gegen bereits gesicherte Sirzenicher als Kultfigur feiern. Mit seinem Tor zum 2:0 legte Willems ein Schmankerl noch obendrauf. Die SG Welschbillig II darf neben dem Klassenerhalt der ersten Mannschaft jetzt auch einen sehr guten sechsten Platz mit der Reserve feiern.
Die SG Welschbillig II hat ihr Saisonziel – den vorzeitigen Klassenerhalt – erreicht und überboten. Mit Rang sechs schließt das Team des scheidenden Trainers Kurt Willems im oberen Mittelfeld ab. Im letzten Heimspiel wollte die Mannschaft Willems nochmals einen würdigen Abschied bereiten. Dieses Vorhaben gelang mehr als souverän. Gegen ersatzgeschwächte Sirzenicher blieb Welschbillig jederzeit Herr der Lage und dominierte die Partie nach Belieben. Als Pascal Lieser im Strafraum gefoult wurde, trat Torwart Andreas Mörschbacher an den ominösen Punkt und verwandelte sicher zum 1:0 (15.). Mit dem zweiten Tor belohnte sich Kurt Willems selbst: Der 47-Jährige überlief im Stile eines 18-jährigen Jungspundes die gesamte SVS-Abwehr und spitzelte den Ball in aller Seelenruhe ins Netz. Die Entscheidung reifte fünf Minuten vorm Pausentee, als Oliver Lieser einen Eckball von Johannes Engelke aus dem Gewühl heraus über die Linie stocherte. Sirzenich, das vor drei Wochen den Klassenerhalt eintütete, merkte man die kräftezehrenden Auftritte an, zumal vier Spieler an die erste Mannschaft „ausgeliehen“ wurden. So durfte der Gastgeber auch in der zweiten Hälfte das Spiel gestalten und sich durch den Abwehrverbund der Gäste kombinieren. Pascal Lieser schloss eine Kontersituation zum 4:0 ab, auch Engelke war nach einem Tempogegenstoß erfolgreich – 5:0 (79.). Das i-Tüpfelchen unter eine engagierte Leistung der Hausherren setzte Fabian Beckers, der eine Ecke von Engelke zum 6:0 veredelte. Daniel Kasperek, Henning Schmitz und Thomas Thielen nutzten gute Gelegenheiten auf Sirzenicher Seite nicht, dagegen hätte der Sieg der SGW auch in den zweistelligen Bereich fallen können, wenn Dominik Paczulla und Pascal Lieser ihre Chancen genutzt hätten. „Die Jungs wollten mir einen anständigen Abschied bereiten und haben Vollgas gespielt. Insgesamt war es ein schönes Spiel, das uns enormen Spaß bereitet hat“, freute sich Kurt Willems diebisch. Sein Pendant Michael Fuxen: „Kordel hat mehr investiert – der Sieg ist okay.“