Das hatte man so wohl nicht erwartet. Der Tabellendritte Pallien verliert zuhause gegen den aktuellen Zweiten Ruwer mit 1:7. Damit büßt die Mannschaft von Jürgen Klankert im Kampf um den Relegationsplatz zwei wertvollen Boden ein. Dabei erwiesen sich magische Momente als siegbringend für die in der zweiten Halbzeit wie entfesselnd stürmenden Gäste. Ruwer wahrt damit seine Chance auf den Meistertitel.
Die erste Halbzeit gestaltete sich weitgehend ausgeglichen, Chancen ergaben sich kaum. Bis in die 38. Minute sahen die gut 100 Zuschauer eine temporeiche und gutklassige Spitzenpartie. Pallien hätte sogar in Führung gehen können, hätte Glücksgöttin Fortuna keinen schlechten Tag erwischt. Denn Edin Cirikovic setzte einen Schuss an die Latte, Sascha Jacquorie traf den Pfosten. Effizienter zeigte sich die Eintracht aus Ruwer, die durch ein glückliches Tor mit 1:0 in die Kabinen ging. Ein als Flanke gedachter Schuss von Meikel Peters fiel hinter dem Keeper ins Tor zum 0:1 (38.). „Mit diesem B-Kader haben wir zunächst keinen Unterschied gemerkt und gut mitgehalten“, kommentierte Palliens Coach Jürgen Klankert. Doch der Doppelschlag innerhalb weniger Minuten brachte die Gäste in Front. Erst stand Matthias Maes goldrichtig, dann hatte Christian Adams die Stiefelspitze dran. Amadou Konate brachte Pallien zwar nochmals heran, doch mit dem 1:4 war der Ofen für die Hausherren aus. Adams hatte zugeschlagen – 1:4 (66.). „Nach dem 1:4 haben wir das Tempo nicht mehr mitgehen können und hatten auch die Köpfe nicht mehr frei“, analysierte Klankert. Weil mit Manfred Staudt und Tobias Barzen zwei Manndecker verletzt vom Feld mussten, nahm das Unheil seinen Lauf. Ruwer spielte wie aus einem Guss und kam vornehmlich über die linke Seite zu weiteren Treffern. Abbas Al-Fartwsi, Sven Prinz und Adams bedankten sich auf ihre Weise. „Das Ergebnis ist zu hoch ausgefallen, doch Ruwer hat klar verdient gewonnen“, sprach der Palliener Trainer von einer starken Leistung der Gäste. Deren Trainer Kevin Dres räumte ein „glückliches Führungstor“ ein, doch in der „zweiten Halbzeit haben wir dann dominiert“.