Unter normalen Umständen treffen am Freitag zwei Mannschaften aufeinander, die sich ebenbürtig sind. Die spielerisch überzeugen und vor allem für viele Tore gut sind. Der letzte Fakt trifft derzeit allerdings nur auf den SV Sirzenich zu, bei dem das Duo Brandscheid/Bierbrauer Tore am Fließband erzielt. Beim Ex-Geheimfavoriten SG Schoden II mangelt es dagegen an der Kondition, der Torausbeute und an Torhütern.

Um die SG Schoden II in der Tabelle zu finden, muss man schon sehr weit nach unten schauen. Mittlerweile ist das Team von Trainer Peter Benzschawel auf dem elften Platz angekommen und steht damit nur einen Rang vor den Abstiegsplätzen. „Bisher hat sich leider noch gar nichts verbessert“, sagt der Trainer, der nach eigener Aussage bereits „alles probiert“ hat. Seine Mannschaft übe den Torschuss, habe im Spiel schon mehrere Formationen ausprobiert, doch alles ohne Erfolg. Dabei zeigte Schoden im letzten Spiel gegen Könen, dass das Team spielerisch nach wie vor zu den besseren Teams zählt. Lange Zeit hatte man den FCK im Griff, doch am Ende ging dem Team die Puste aus. „Könen war spritziger“, sagt Benzschawel. Ein Grund für die konditionellen Mängel der SG sei Benzschawel zufolge das Fehlen der Spieler im Training. Etwa durch das Studium oder wegen Verletzungen käme kein geregelter Trainingsbetrieb zustande. Zudem hat die SG Schoden ein Torwartproblem: Der eigentliche Stammtorhüter Mark Körner musste bereits nach dem vierten Spieltag passen, weil er nach einem Arbeitsunfall vorübergehend nicht mehr spielen konnte. Dann verletzte sich Ersatzmann Lucas Herwig am Sprunggelenk und Kai Rommelfanger kann aus zeitlichen Gründen ebenfalls nicht immer das Netz hüten. So musste Stürmer Karsten Steinmetz einige Male aushelfen und fehlte dann im Sturm, wo ein weiteres Problem der SG lauert: die Torausbeute. „Auch daran haben wir gearbeitet“, betont der Coach, doch ein Erfolg ist bislang ausgeblieben. Derlei Sturmprobleme hat der SV Sirzenich in dieser Saison nicht – im Gegenteil: Joshua Bierbrauer (23 Tore) und Tim Brandscheid (9) haben bislang fast jede gegnerische Mannschaft aus dem Stadion geschossen. Für Trainer Helmut Gorholt ist das allerdings nicht der alleinige Grund für den Erfolg: „Wir sind als Kollektiv zusammengewachsen.“ Und das, obwohl oder gerade weil Spieler wie Christoph Nolles und Stefan Krasny nicht mehr spielen. Beide bekämen laut Gorholt ihre persönlichen Probleme nicht in den Griff. „Mir fehlt dafür das Verständnis. Auch sie müssen sich an die Gemeinschaft einer Fußballmannschaft anpassen“, sagt Gorholt. Trotz dünner Personaldecke und trotz des Fehlens der zwei ehemaligen Leistungsträger scheint sich der SVS gefangen zu haben und steht auf dem zweiten Platz. „Den wollen wir auch verteidigen und am FC Könen dranbleiben“, betont Gorholt. Um das zu erreichen, muss Sirzenich eine SG Schoden II schlagen, die spielerisch zwar ordentlich agiert, in der Offensive und bei der Kondition allerdings ihre Probleme hat. Trotzdem erwartet deren Trainer Benzschawel ein „Fußballfest“, gerade weil beide Mannschaften offensiv nach vorne spielen. Dagegen ist nichts einzuwenden.
Irsch-Saar, Fr., 20.11., 19.30h