Vor der Saison hätten wohl die wenigsten mit dieser Konstellation gerechnet. Denn beim Derby zwischen Reinsfeld und Kell ist es der Aufsteiger, der von der Tabellenspitze grüßt. Der SV Kell sucht in der neuen Saison noch nach der Form und hofft auf einen Sieg gegen die Nachbarn. Für den SVK ist es nach dem Auftaktspiel gegen Mandern bereits das zweite Derby in dieser Spielzeit.

Bislang konnte der SV Kell seiner Favoritenrolle noch nicht gerecht werden. Nach der Auftaktniederlage in
Mandern verlor die Mannschaft von Marco Justinger auch gegen den FC Schöndorf. Auch in der Überraschungssaison des letzten Jahres versäumte der SVK einen guten Saisonstart. Damals verbuchte man nach fünf Spieltagen nur einen Sieg und vier Niederlagen. In der Folge startete jedoch die Keller Siegesserie, bei der die Mannschaft bewies, wie viel Potenzial in ihr steckt. Besinnt sich der SV Kell wieder auf alte Stärken, erwartet die Zuschauer des Derbys ein fußballerisch erstklassiges B-Klassen-Spiel. Mit Reinsfeld erwartet die Keller laut Justinger eine „dynamische, laufstarke Mannschaft, bei der viele Spieler Tore erzielen können.“ Deswegen möchte Kells Trainer auf „eine gewisse Dominanz im Mittelfeld“ setzen. Dazu ist allerdings eine Verbesserung zu den letzten Spielen nötig: „Wir müssen dem Gegner unser Spiel aufzwingen. Das klappte in den letzten Spielen nur phasenweise. Da fehlt es noch an Konstanz und ein Stück weit an Cleverness.“ Gegen die Reinsfelder kann Justinger, bis auf die fehlenden Daniel Alsina-Fonts im Sturm und Sascha Biewer aus der Viererkette, auf alle Akteure setzen. Auch Gegner Reinsfeld muss auf zwei Spieler verzichten. In der Innenverteidigung fehlt Felix Michels und auch Christopher Mai kann nach seiner Knöchelverletzung noch nicht ins Spielgeschehen eingreifen. Einen perfekten Saisonstart gelang dem TuS aber schon mit dem jetzigen Kader: Zwei Spiele, zwei Siege – dabei erzielten die Reinsfelder bereits elf Tore. Alleine Torjäger Nils Hemmes trug sich vier Mal in die Torschützenliste ein. Damit traf man zehn Mal öfter als Derbygegner Kell. TuS-Coach Edwin Michels sieht seine Mannschaft deswegen nicht chancenlos: „Der SV Kell ist schwierig einzuschätzen, aber wir brauchen uns nach diesem Start nicht zu verstecken. Wenn wir als Mannschaft konzentriert zur Sache gehen, ist ein Sieg möglich.“ Gegen die Stürmer des SV Kell setzt Michels auf keine spezielle Defensivtaktik: „Wir werden die Keller jetzt nicht in Manndeckungen nehmen.“ Knüpft der TuS an die Leistung der ersten beiden Saisonspiele an, ist alles möglich. Für den SV Kell gewinnt das Spiel nicht nur aufgrund der noch punktlosen Saison an Bedeutung, denn das Spiel findet gleichzeitig an der Kirmes der Verbandsgemeinde statt, die am Samstag startet. Demnach dürften sich die Spieler beider Mannschaften über zahlreiche Unterstützer freuen. Für die Hausherren zählt nur ein Sieg. Bei einer weiteren Niederlage könnte man den Anschluss ans Tabellenmittelfeld verpassen.
Kell, Sa., 26.8., 17.00h