Im Spiel Erster gegen Letzter sind die Rollen meist klar verteilt. Jedoch bewies die Liga in dieser Saison oft genug, dass der Leistungsunterschied bei Spitzenteams und Kellerkindern nicht so weit auseinanderliegt. Mit Züsch erwarten die Bekonder eine formstarke Mannschaft, die durch konstante Leistungen in den vergangenen Wochen zu den Tabellennachbarn aufschloss und Platz 14 verlassen will.

Nach der 1:7-Pleite im Hinspiel dürften die Bekonder den Züschern in keiner guten Erinnerung bleiben: Für das Tabellenschlusslicht war es die höchste Niederlage der Saison. Dennoch ist dem FC eine Überraschung zuzutrauen, denn nach dem Trainerwechsel punktete man in vier von fünf Spielen. Seit drei Partien sind die Züscher nun ungeschlagen und zeigten beim 6:1 gegen Mehring, dass man dem Druck des Abstiegskampfes auch in diesem Jahr gewachsen ist. Für diese Leistungssteigerung macht Züschs Sportlicher Leiter Mario Grünenwald vor allem zwei Spieler verantwortlich: Spielertrainer Hans-Peter Lecher rückte aus der Innenverteidigung in das defensive Mittelfeld, organisierte zudem berufliche Verpflichtungen so um, dass er nun jedes Wochenende spielen kann. Die zweite Personalie ist Benjamin Guttmann, der im Tor ein erfahrener Rückhalt für die Mannschaft ist. Zusätzlich ist auch in den anderen Mannschaftsteilen das Selbstvertrauen und die Hoffnung zurück, den Klassenerhalt noch zu schaffen. Diese Veränderungen bemerkte auch Bekonds Trainer Stefan Monzel, der deshalb mit einem hochmotivierten Gegner rechnet. Deshalb bliebe seiner Mannschaft nur eine Möglichkeit: „Wir werden ebenso motiviert ins Spiel gehen und versuchen, nach dem letzten Heimsieg gegen Osburg einen Dreier einzufahren.“ Respekt hat Monzel vor der Züscher Offensivabteilung, die Spieler hat, die „in der Lage sind, ein Spiel zu entscheiden“. Mit 47 Gegentoren stellt der FCZ jedoch die schlechteste Abwehr der Liga. Dies wollen die Bekonder ausnutzen: „Das spielt in meiner Überlegung natürlich eine große Rolle. Wir werden offensiv gegen Züsch auftreten und versuchen, ein frühes Tor zu erzielen.“ Das könnte für die Züscher zu einem Problem werden, denn mit Christian Zender sah ein etatmäßiger Innenverteidiger im letzten Spiel die Rote Karte. Die Lücke soll Jan Schmitt füllen, der nach überstandenem Muskelfaserriss wieder seine Arbeit als Innenverteidiger aufnehmen soll. Ansonsten stehen auf beiden Seiten alle Feldspieler mit Ausnahme der Langzeitverletzten zur Verfügung. Obwohl Mario Grünenwald die Stärken des SVB „klar in der Offensive mit Muschke und Touré“ sieht, will man sich nicht hinten reinstellen: „Wir können uns nicht einfach hinten reinstellen, das klappt bei uns nicht. Wir werden versuchen, Nadelstiche zu setzen, indem wir schnell nach vorne spielen und kontern. Das klappte auch gegen Mehring sehr gut.“ Auch die Bekonder Defensive könnte bei Stürmern wie Christoph
Trierweiler und Fabian Becker einiges zu tun bekommen. Das ist auch die Hoffnung von Mario Grünenwald: „Wir haben schnelle Stürmer auf den Außenbahnen. Die muss man erst mal in den Griff bekommen.“ Gelingt das dem Tabellenersten aus Bekond nicht, könnte Züsch für eine Überraschung sorgen.
Bekond, So., 26.11., 15.00h