Einigen wir uns auf den Begriff der „minimalen Ergebniskrise“. Wenn die SG Serrig/Saarburg zuhause den SV Wasserliesch empfängt, treffen zwei Mannschaften aufeinander, die in den letzten Spielen nur selten gewonnen haben. Von einer Krise kann dennoch keine Rede sein, sagen zumindest die Coaches. Zudem stehen beide Mannschaften in der Tabelle ordentlich da – Serrig könnte gar Herbstmeister werden.

Krise? Nicht bei uns! Sagen zumindest beide Trainer. Vermutlich auch zu Recht, denn trotz der letzten Spiele, die weder für Serrig noch für Wasserliesch sonderlich punktreich verlaufen sind, stehen beide in der Tabelle gut da. Serrig ist Tabellenzweiter und will diese Spitzenposition untermauern. „Der Begriff der Krise geht mir viel zu weit. Die hätten wir, wenn Spieler keinen Bock mehr hätten, die Trainingsbeteiligung nicht gut wäre oder wenn es ständig Krach bei uns gäbe – aber das ist nicht der Fall“, betont Serrigs Trainer Michael Sachse, dessen Mannschaft nur einen Sieg in den letzten fünf Spielen holte. Mit vier Remis aus den letzten fünf Partien steht Serrig also immer noch auf dem zweiten Rang. Komfortabel, oder Herr Sachse? „Wir sind natürlich gut aufgestellt und wollen diese Position verteidigen. Aber für die Mannschaft ist es in dieser Saison teilweise auch eine seltsame Situation, wenn sie plötzlich zu den Gejagten gehört.“ Gegen Wasserliesch wird Johannes Carl mit von der Partie sein. Der Einsatz des Kapitäns war zunächst fraglich, nachdem er im Spiel gegen Udelfangen mit dem Ball am Kopf getroffen wurde. „Unsere Offensivspieler sind abhängig von seinen Zuspielen“, sagt Trainer Sachse.

Das Können von Carl dürfte auch Wasserlieschs Trainer Carlo Lambert nicht entgangen sein, der sich die Stärken der SG Serrig genauer ansehen möchte: „Sie sind sicherlich im spielerischen Bereich stark und stehen nicht umsonst da oben. Aber genau kenne ich die Mannschaft nicht.“ Damit setzt Serrig auf eine ähnliche Spielweise wie der mutige Aufsteiger aus Wasserliesch. Lange Bälle werden vermieden und es soll mit Kurzpässen nach vorne gespielt werden. Von „modernen Fußballbegriffen“ wie beispielsweise dem „Umschaltspiel“ halte Lambert im Amateurfußball nichts. Das schreit fast schon nach der ausgelutschten Floskel „flach spielen, hoch gewinnen“ – allerdings werde das für Wasserliesch gegen Serrig schwer, so Lambert. Er wolle sich mit seinem Team aber nicht verstecken. Ein weiterer Vorteil für Serrig ist die Erfahrung. Im Gegensatz zu Wasserliesch kennen sich die Spieler aus Saarburg/Serrig in der Liga aus. „Wir lassen uns in manchen Spielen noch zu sehr überraschen. Es fehlt an der Konstanz“, sagt Wasserlieschs Trainer Carlo Lambert. Nach dem Ausfall von Pascal Knöppel (Erneuerung des Herzschrittmachers) fehlt dem SVW ein echter Knipser im Sturm. „Wir sind trotzdem gut aufgestellt, jeder Spieler kann bei uns ein Tor erzielen“, sagt Lambert. Knöppel wird demnächst ins Training zurückkehren. Bei der SG Serrig muss Michael Sachse wohl auf den Einsatz von Waldemar Görlitz verzichten, der sich im letzten Spiel gegern Udelfangen das Knie verdreht hat. Mit einem Erfolg in diesem Spiel könnten beide Trainer das Unwort „Krise“ endgültig streichen.
Saarburg, So., 8.11., 15.00h