11ER: Herr Kasel, wie kann man Ihre Mannschaft derzeit einschätzen?
Michael Kasel: Wir haben die Kurve gekriegt! Gegen die Spitzenteams wie Pölich oder auch Beuren haben wir zwar gut gespielt und verloren, aber die Niederlagen hätten nicht sein müssen. Seit zwei Spielen ist das Glück zurück. Gegen Morscheid hatten wir auch das Glück, dass der Gegner seine Chancen nicht genutzt hat. Das sah vor ein paar Wochen noch anders aus.

11ER: Wie haben Sie sich dieses „Glück“ erarbeitet?
Michael Kasel: Wir haben viel ausprobiert. Aber wir haben uns auch gesagt, dass wir nicht jede Woche alles über den Haufen schmeißen können. Irgendwann wird der Knoten schon platzen. Diese zwei Siege haben Befreiung ausgelöst.

11ER: Was läuft im Spiel derzeit gut?
Michael Kasel: Wir nutzen unsere Chancen einfach besser. Beispielsweise traf Yanik Stein zuletzt und hat sich auch belohnt. Aber auch in den Spielen zuvor können wir der Mannschaft kaum etwas vorwerfen.

11ER: Was gilt es noch zu verbessern?
Michael Kasel: Wir wissen, dass wir immer noch zu viele Gegentore kassieren. Und die Fehler werden nach wie vor eiskalt bestraft. Das ist anders als in der C-Klasse, wo der Stürmer vielleicht fünf Chancen für ein Tor braucht. Aber unsere Abwehr ist noch sehr jung und sammelt in dieser Saison wichtige Erfahrungen. Zudem waren wir das Verlieren nicht mehr gewohnt. Wir sind ohne eine Niederlage aufgestiegen und mussten das in gewisser Weise auch wieder erlernen.

11ER: Was ist noch von der Aufstiegseuphorie übrig?
Michael Kasel: Die ist nach wie vor da. Ein Beispiel: Wir hatten letzte Woche etwa vier Grad in Waldweiler und haben auf dem Hartplatz trainiert. Trotzdem waren 22 Leute im Training. Danach hat mich Trainer Uwe Wess angerufen und berichtet, dass er begeistert sei, was hier in Mandern los ist.

11ER: Das scheint anders als bei anderen Teams zu sein.
Michael Kasel: Klar gibt es bei uns auch mal einen Spieler, der mit der Freundin ein paar Tage nach Hamburg fährt. Aber die Mehrzahl fokussiert sich auf das kommende Spiel. Die Jungs haben glaube ich gelernt, dass sie hier etwas erreichen können. Und viele davon sind so jung, dass sie auch noch in den nächsten zehn Jahren zusammenspielen können – wenn sie bei uns bleiben.

11ER: Welche Stärken und Schwächen hat der HSV?
Michael Kasel: Aus der Ferne ist das schwer zu beurteilen.