Die Probleme sind gleich: Euren und Olewig müssen Woche für Woche neue Spieler ersetzen, die Liste der Ausfälle ist lang. Olewig steckt diesen Umstand bisher erstaunlich gut weg und steht sogar auf dem ersten Tabellenplatz. Wohlgemerkt ohne Topstürmer Fabian Hamm. Anders beim TuS Euren: Dieser ist Tabellenletzter und hat bisher noch nicht das optimale Kollektiv gefunden.

Dieser Höhenflug kommt für den SV Olewig unverhofft, aber natürlich nicht ungewollt. Noch vor ein paar Wochen monierte Trainer Andreas Wagner die laxe Einstellung seiner Spieler und jetzt? Ist Olewig Tabellenerster. „Wir hatten natürlich auch das Glück, dass wir gegen die Mannschaften, die unten in der Tabelle stehen, gewonnen haben“, sagt Coach Wagner. Dennoch zeigt die Formkurve des SVO nach oben. Mit einem Punkt Vorsprung vor dem SV Tawern rangiert der SVO auf dem ersten Platz und geht logischerweise als Favorit in die Partie gegen den TuS Euren. Euren ist Tabellenletzter und hat erst ein Spiel gewonnen. Es läuft alles andere als rund für den TuS in dieser Saison. Die Gründe sieht Abteilungsleiter Alexander Junge vor allem an den vielen Ausfällen und der hohen Fluktuation: „Wir spielen fast in jedem Spiel mit einer anderen Viererkette, haben viele Leistungsträger verloren. Ich kann mich nicht erinnern, dass der Spielermangel bei uns mal so groß war.“ Trainer Rudolf Castello, der das Amt seit Saisonbeginn bekleidet, könne deswegen kaum auf eine eingespielte Mannschaft zurückgreifen. „Unter diesen Umständen hätte jeder Trainer Probleme“, betont Junge. Die gröbsten Ausfälle bisher sind Chris Jahn (Verdacht auf Schambeinentzündung), Güner Agirdogan (Auslandsreise) und Patrick Montag. Montag ist nach langer Pause aber wieder auf dem Weg der Besserung und könnte gegen Olewig eine Alternative sein. Kurioserweise hat der SV Olewig ebenfalls großen Personalmangel: Angefangen bei Stürmer Fabian Hamm (Achillessehnenprobleme) über Jonas Maxheim (Sehnenabriss im Daumen), Sascha Schirra (muskuläre Probleme) und Stefan Schuler (Bandscheibenvorfall) bis zu Kai Blau (Bänderriss) und Dominik Schott (Bänderdehnung) fehlen Trainer Andreas Wagner ebenfalls etliche potenzielle Stammspieler. „Ein Fabian Hamm ist für uns natürlich so wichig wie ein Bierbrauer für Sirzenich. Aber wir kompensieren die Ausfälle derzeit so gut, weil die Spieler aus der zweiten Mannschaft alles geben“, sagt der Trainer. Schon in der Vorbereitung habe man mit einem großen Kader trainiert, um sich auf solch eine Situation vorzubereiten. „Wir haben uns durch die Erfolge natürlich auch mehr Selbstbewusstsein erspielt. Aber wir haben die taktischen Vorgaben in der Vorbereitung mit etwa 25 Spielern eintrainiert. Wobei wir nicht gedacht haben, dass es so gut läuft.“ Ausfälle werden beim SVO also derzeit mit viel Leidenschaft und Wille kompensiert. Trotzdem gibt es ein großes Manko: die Kondition. Aufgerückte Spieler haben teilweise schon in der zweiten Mannschaft gespielt, was dazu führt, dass den Olewigern nach Aussage von Wagner nach 70 Minuten die Luft ausgeht. Solange vorher die Tore erzielt werden, sollte das aber kein Problem sein.
TR-Olewig, So., 30.10., 14.30h