Die Chancen auf ein 4:4 stehen gut. Das dürfte einerseits die Zuschauer – wohl eher die neutralen – freuen, andererseits die Trainer erschrecken. Beide Mannschaften stellen in dieser Saison nicht die sattelfestesten Abwehrreihen. Doch bei Waldweiler scheint Besserung in Sicht zu sein – obwohl das Ergebnis aus dem Hinspiel (2:6) etwas anderes vermuten lässt.

Freunde von torreichen Spielen sollten sich dieses Duell nicht entgehen lassen. Denn beide Teams pflegen ein starkes Offensivspiel, vergessen dabei aber auch gerne mal die Defensivarbeit. „Die SG Waldweiler hat ähnliche Probleme wie wir. Das heißt, sie hat eine starke Offensive, aber hinten Tag der offenen Tür“, sagt Hermeskeils Trainer Frank Thömmes. Er habe sich das anders vorgestellt, als er das Amt zu Saisonbeginn antrat. „Damals wusste ich noch nicht, dass mir regelmäßig Stammspieler im Training fehlen“, ärgert sich Thömmes. Unter anderem fehlen Julian und Mathias Biwer wegen ihres Studiums sowie Dominik Barth und Lars Dengler aus beruflichen Gründen. Diese Spieler kommen nur freitags ins Training und fehlen, wenn das Training aus verschiedensten Gründen auf Dienstag und Mittwoch verlegt wird, auch mal länger. „Mit acht oder zehn Spielern im Training ist es schwer, der Mannschaft etwas beizubringen. Beispielsweise könnte ein Mathias Biwer noch mehr Tore schießen, wenn seine Mitspieler ihn noch besser anspielen könnten. Ich kann ja freitags nicht sechs Stunden trainieren“, klagt Thömmes. Bereits jetzt hat Hermeskeil mit 35 Toren die zweitbeste Offensive der Liga – nicht auszudenken, was bei vollem Trainingspensum möglich wäre. Verbessern muss der HSV dringend seine Defensive – nur der FC Züsch (36) und eben der kommende Gegner SG Waldweiler (34) haben mehr als die 33 Gegentore der Hermeskeiler kassiert. Im Hinspiel demonstrierte Hermeskeil seine offensive Klasse und besiegte Waldweiler 6:2. „Im Hinspiel haben wir sie überrannt. Aber wir dürfen jetzt nicht zu sehr von diesem Ergebnis schwärmen und glauben, dass wir im Rückspiel zehn Tore schießen. Waldweiler steht in der Tabelle mit uns auf einer Stufe und kann mit einem Sieg sogar an uns vorbeiziehen“, mahnt Thömmes. Dieses Hinspiel hat man bei der SG Waldweiler/Mandern noch nicht vergessen. „Wir haben noch etwas gutzumachen. Damals war der Gegner gnadenlos effektiv“, sagt Michael Kasel, Abteilungsleiter des SV Mandern. Laut Kasel habe die Mannschaft nun „die Kurve gekriegt“ und hat sich auch das Glück erarbeitet. „Wir haben viel ausprobiert, aber wir haben uns auch gesagt, dass wir nicht jede Woche alles über den Haufen schmeißen können. Wir müssen weiter hart arbeiten und irgendwann platzt der Knoten. Das ist hoffentlich jetzt passiert“, sagt Kasel. Nach zwei Siegen in Folge zeigt die Formkurve der SG wieder nach oben. „Unsere Stürmer nutzen ihre Chancen endlich. Leider kassieren wir immer noch zu viele Gegentore. Aber unsere Abwehr ist sehr jung und sammelt in diesem Jahr wichtige Erfahrungen“, ergänzt Kasel. Mandern kann mit einem Sieg an Hermeskeil vorbeiziehen und damit für eine gelungene Revanche sorgen.
Waldweiler, So., 13.11., 15.00h