Der Titelkampf wird wieder eng. Nachdem Geisfeld vor eigener Kulisse gegen Ruwertal als 1:2-Verlierer vom Platz ging, seine Leaderposition aber (noch) hält, gelang der Schweicher Mosella in einem mitreißenden Spiel in Auw nach einem 1:4-Rückstand noch ein 4:4. Und die SG Hochwald ist nach einem 3:0 gegen den sich allmählich aus der Liga verabschiedenden TuS Kröv wieder auf Schlagdistanz zum Spitzen-Duo. Weil auch Bitburg wieder (in Serie) gewinnen kann und Lüxem sich nicht geschlagen gibt, könnte es oben noch mal richtig eng zur Sache gehen. Im Tabellenkeller wird es für Konz und Wallenborn wieder ganz eng, auch Buchholz und Leiwen sind dabei.

SG Geisfeld – SG Ruwertal
1:2 (1:2)
Die Überraschung des Spieltages wurde exklusiv der SG Ruwertal zuteil, die sich nach drei Niederlagen am Stück wieder in der Erfolgsspur zurückmeldete. „Am Ende ist der Sieg aufgrund des Chancenplus‘ über 90 Minuten verdient. Wir waren heute die bessere Mannschaft, haben aber in den letzten zehn Minuten unsere Konter nicht richtig ausgespielt. Das ist das Einzige, was ich der Mannschaft ankreiden kann“, befand ein dennoch zufriedener Ruwertaler Coach Jan Stoffels, der jetzt noch zwei Siege für den Ligaverbleib braucht. Der Außenseiter legte nach einem Grundlinienrückpass von Pascal Neumann auf Philip Kartz nach 13 Minuten vor. Doch Geisfeld fand nur 14 Minuten später mit dem Ausgleich eine zeitige Antwort, als Andreas Rauen im Sechzehner gestreckt wurde und Daniel Lochen gewohnt sicher verwandelte. Zum psychologisch günstigen Zeitpunkt kurz vor der Pause setzte Nikola Wagner nach toller Vorarbeit von Kartz von der linken Seite den Ruwertaler Knockout. Beide Tore hatte Torwart Felix Kloy mit langen und präzisen Abschlägen vorbereitet. Wermutstropfen unter eine sehr gute Auswärtsleistung der SGR war die Rote Karte für Mike Richter, der in der 90. Minute Daniel Lochen böse von den Beinen holte. „Die Rote Karte tut weh“, sagte Stoffels.

SG Schneifel – TuS Mosella Schweich
4:4 (1:0)
Es war ein tolles Fußballspiel und nichts für schwache Nerven. Dabei sah Stadtkyll schon wie der sichere Sieger aus, führte nach 66 Minuten 4:1 und nichts deutete auf den sensationellen Umschwung hin, den die Mosella in der Schlussviertelstunde hinlegte. Jan Pidde war in der zweiten Minute Nutznießer eines von Keeper Moritz Zingen unterschätzten Flankenballs. Wenig später traf Mario Klein den Pfosten. Kurz nach dem Wechsel zog die am Ende turbulente und von beiden Seiten offensiv geführte Partie merklich an. Sven Pohl legte für die SG Schneifel das 2:0 nach (46.), doch Alex Schabo brachte Schweich nach Querpass von Stephan Schleimer wieder ins Spiel – 2:1 (51.). Als Stephen Kinnen auf Vorlage von Pidde und danach Pohl auf 4:1 erhöhten, war die Mosella „eigentlich schon tot. Die Zuschauer haben uns schon verhöhnt, doch dann haben wir alles in die Waagschale geworfen und sind für unseren immensen Aufwand doch noch belohnt worden“, gestand TuS-Trainer Jochen Weber hinterher. Die Mosella fightete und kam durch das Tor von Maxi Gäbler nach Eckball von links mit einem Kracher in den Winkel auf 2:4 heran. Als Markus Oltmanns und Andre Steffgen binnen drei Minuten das schier Unmögliche Realität werden ließen, stand es acht Minuten vor dem Ende 4:4. „Es war ein geiles Spiel. Auw war sich seiner Sache zu sicher, mit dem Punkt können wir nach dem Spielverlauf zufrieden sein“, verriet Weber. Sein Pendant Jörg Stölben sprach von einem „sehr guten Spiel. Wir haben gegen einen Topfavoriten 4:1 geführt, doch dann drei Standardtore bekommen, wo wir einfach schlecht verteidigt haben. Wir haben so das Spiel aus der Hand gegeben und zwei Punkte liegen gelassen. So bin ich mit dem Punkt natürlich nicht zufrieden“.

FC Bitburg – SG Buchholz
1:0 (0:0)
„Es war wieder kein gutes Spiel von uns, doch das Ergebnis ist erfreulich“, verkniff sich Bitburgs Coach Fabian Ewertz nach einem mehr als glücklichen Sieg gegen die SG Buchholz ein Lächeln im Gesicht. Der Bitburger Trainer ging sogar noch weiter und sagte, dass „der Sieg nicht verdient gewesen ist, weil Buchholz die bessere Körpersprache und die weitaus größeren Chancen besaß“. Doch Ewertz sprach auch von einer anderen, besseren Mentalität, die seine Mannschaft zeigte. „Die Ergebnisse stimmen nach drei Siegen in Folge wieder nach dieser langen Dürreperiode. Der Sieg war wichtig für die innere Struktur und das Selbstbewusstein der Mannschaft.“ Ewertz‘ Trainerkollege Thomas Schäfer hatte so seine Probleme, das gerade Erlebte in Worte zu fassen: „Wir haben leider unverdient verloren, viele gute Situationen gehabt und Bitburg nur eine Chance gelassen, die sie krass genutzt haben. Ich bin schon ziemlich bedient. Umso bitterer ist es, wenn man noch zwei Pfostenschüsse hat und die Kugel einfach nicht ins Tor will.“ In der ersten Halbzeit hätte es gut und gerne 3:0 stehen können, wenn Daniel Sorge und Yannic Nau ihre Chancen genutzt hätten. Dominic Klein hämmerte die Kugel an den Innenpfosten, Dennis Schiffels war mit seinem Geschoss ans Aluminium im Pech. So fiel der entscheidende Treffer in der einzigen Druckphase des FCB, als Marc Arbeck eine Vorarbeit von Simon Floß zum Goldenen Tor veredelte (87.). Ein besonderes Lob hatte Ewertz aber doch parat. „Daniel Ternes hat uns in den ersten 45 Minuten mit drei, vier überragenden Paraden im Spiel gehalten.“

SG Lüxem – SG Neumagen
6:0 (4:0)
Dem 0:3 von Geisfeld folgte für Lüxem das souveräne Torfestival gegen Neumagen. So schenkte der Aufsteiger dem Abstiegskandidaten ein halbes Dutzend ein. Markus Schwind war zufrieden. „Wir wissen, was wir zuhause können, doch die Jungs brauchen manchmal einen kleinen Weckruf, wie in Geisfeld. Nico Neumann hat einen überragenden Part gespielt.“ Der schnelle Außenstürmer der Säubrenner traf dreimal und setzte sich allein an die Spitze der Bezirksliga-Torjäger. Den „Rest“ besorgten Hendrik Könemann, der den Doppelpack schnürte, sowie Außenverteidiger Daniel Ulbrich.

SG Wallenborn – SV Leiwen
0:4 (0:0)
Dem 1:3 gegen Schweich folgte für Wallenborn nun das klare 0:4 gegen Leiwen. Dabei besaß das Team von Stephan Zimmer zunächst die hochkarätigen Möglichkeiten. Kapitän Benny Duckart verpasste nach Ecke von links aus Nahdistanz die Führung ebenso wie kurz nach der Pause Sebastian Zimmer, der allein auf Nico Kimmlingen im SV-Tor zulief, dann aber hängen blieb. Leiwen zeigte sich in der Folge als effektiv agierende Mannschaft und legte mit den Toren von Nico Toppmöller und Heiko Schmitt (per Foulelfmeter) innerhalb von vier Minuten den Grundstein zum „wichtigen Sieg. Doch der Druck ist längst noch nicht raus“, wie Spielertrainer Timo Toppmöller formulierte. Als Wallenborn alles nach vorn warf, wurde es klassisch ausgekontert. Erneut Torjäger Schmitt und Axel Thomas ließen den Sieg der Moselaner deutlich ausfallen. „Nachdem wir gegen Schweich verpfiffen worden sind, nun der nächste Rückschlag. Ich bin mal restlos bedient, weil wir die dicken Chancen nicht machen und so ein Spiel dann so kippt“, fand SGW-Coach Zimmer klare Worte.

SG Hochwald Zerf – TuS Kröv
3:0 (2:0)
Auf dem Rasenplatz in Hentern ließ der Tabellendritte nichts anbrennen und gewann auch in der Höhe verdient mit 3:0. Johannes Carl eröffnete in der 25. Minute den Torreigen mit einem herrlichen Seitfallzieher, der genau im Eck und für Dominik Henchen im Kröver Kasten unerreichbar einschlug. Nur sieben Minuten später vollendete der fleißige Julian Barth ein Zuspiel von Kay Engelhardt zum 2:0. Den spielerisch guten Auftritt der Heimelf rundete Robin Mertinitz auf Zuspiel von Matthias Burg mit dem dritten Treffer ab. „Der Sieg geht absolut in Ordnung. Zuhause lassen wir uns schwer die Butter vom Brot nehmen. Wir bleiben oben dabei“, freute sich Hochwald-Spielertrainer Florian Lorenz. 

SG Ralingen – SG Arzfeld
0:2 (0:1)
Nach fünf sieglosen Partien wird die Luft für die Sauertaler wieder dünner. Im Aufsteigerduell bewies Arzfeld Konzentrationsfähigkeit bis in die Nachspielzeit beider Halbzeiten. So fielen beide Tore durch Nachlässigkeiten im Ralinger Abwehrverbund, als Joschka Trenz im ersten und Florian Arens im zweiten Durchgang für Arzfeld alles klarmachten. Bemerkenswert: Aus Mangel an Alternativen im defensiven Mittelfeld wurde der langjährige Kapitän der Sauertaler, Markus Pallien, kurzerhand reaktiviert und blieb bis zu seiner Auswechslung in der 82. Minute auf dem Platz. Die elfte Niederlage in der Saison konnte der Routinier aber nicht verhindern. „Ich habe der Mannschaft schon vor Wochen gesagt, dass wir noch nicht durch sind“, wirkte SGR-Coach Frank Wagner etwas ratlos.