Ein neues Jahr, ein neues Turnier, aber der TuS Schillingen ging als Serien-Herbstmeister erneut beim Futsal-Cup an den Start. In diesem Jahr konnte die klassenhöchste Mannschaft den Titel für sich gewinnen und drehte im Finale einen Rückstand.

Mit 13 Siegen aus 16 Spielen sicherte sich der TuS Schillingen den Herbstmeistertitel zum zweiten Mal in Folge. Da im Turnier der Herbstmeister stets der A-Ligist als klassenhöchste Mannschaft ins Turnier startet, galten die Schillinger schon im Vorjahr als Topfavorit auf den Futsal-Cup. 2017 zog man jedoch im Finale gegen die SG Pölich den kürzeren und musste dem damaligen B-Mo/Ho-Meister das Feld überlassen. Im zweiten Anlauf hatte der Favorit nun mehr Erfolg: Nach einem Rückstand drehte die Mannschaft von Gerd Morgen das Spiel und schnappte sich den Cup gegen gut agierende Longuicher. Damit sicherte sich der TuS einen Platz für die Futsal-Rheinlandmeisterschaft am 03.02. in Boppard. Coach Morgen konnte sich aber nicht so richtig über den Titel freuen: „Titel ist Titel und natürlich freuen wir uns darüber. Als Trainer sieht man es aber auch immer ein bisschen anders, denn dadurch fehlt uns am Wochenende ein Freundschaftsspiel. Das ist für die Saisonvorbereitung daher nicht optimal.“ Das Turnier abschenken will Morgen aber nicht: „In den letzten Jahren waren die Mannschaften aus der Region nicht so erfolgreich. Vielleicht können wir jetzt da mal etwas reißen und für eine Überraschung sorgen.“ Für Überraschungen sorgte im Futsal-Cup vor allem eine Mannschaft: D-Ligist SG Langsur II. Als Außenseiter gestartet, mauserte sich die Mannschaft zum Publikumsliebling und gab sich erst im Halbfinale der SG Longuich geschlagen. Schon in der Gruppenphase qualifizierte sich die SGL mit acht Punkten hinter dem späteren Turniersieger für die Endrunde. Mit Schillingen II und Wasserliesch III mussten sich zwei weitere D-Ligisten mit den letzten Plätzen in den beiden Gruppen zufrieden geben. Etwas überraschend schied die SG Pellingen mit nur einem Punkt aus vier Spielen aus. Dabei hatte die SGP mit zwei D-Ligisten und einem C-Ligist vermeintlich leichte Gegner. Die Pellinger gingen mit der SG Fidei als einzige Mannschaft ins Rennen, die vor der Winterpause von der Tabellenspitze abrutschte. Momentan steht man auf dem fünften Rang drei Zähler hinter Spitzenreiter Bekond. Alle anderen Teams könnten zur neuen Saison eine Klasse höher spielen.

1. Halbfinale

Das Duell der Favoriten: Nur auf dem zweiten Platz für die Endrunde qualifiziert, erwartete der SV Tawern mit dem TuS Schillingen die vermeintlich stärkste Mannschaft im Teilnehmerfeld.

Die Schillinger qualifizierten sich ungeschlagen für die Endrunde und mussten bis zum Halbfinale nur zwei Gegentreffer hinnehmen. Auch Tawern zeigte sich mit nur einem kassierten Treffer äußerst stabil. Große Unterschiede gab es hingegen in der Offensive: Trotz Stürmern wie Patrick Ostermann oder Carsten Vogel gelangen dem B-Ligisten nur vier Treffer. Klare Vorteile für den TuS, der zwölf Mal genetzt hatte. Dementsprechend verliefen die ersten Sekunden der Partie, als Schillingens Matthias Werner einen ersten Warnschuss abgab. Nach einer Minute näherten sich auch die Tawerner zum ersten Mal dem gegnerischen Tor an, doch den Schuss von Patrick Ostermann parierte Aushilfs-Torwart Lukas Thome. Eine Minute später umkurvte ein Schillinger den SVT-Keeper und schob zum 1:0 ein. Durch die Führung bestärkt, übernahm der TuS die Spielkontrolle und erhöhte durch Marco Engel auf 2:0 (3.). Zwei Minuten später war es erneut Engel, der eine schöne Kombination zum 3:0 verwertete. Trotz Rückstands gab der
SV Tawer nicht auf, blieb jedoch glücklos in seinen Offensivaktionen. Einen Pass von Patrick Ostermann konnte Sebastian Wolf nur mit der Fußspitze in Richtung gegnerisches Tor lenken. Thome lenkte den Ball zur Ecke ab, die nichts einbrachte. Zwei Minuten vor dem Ende dann das 4:0: TuS-Torjäger Tobias Anell schloss aus der Drehung ab. Kurz vor Abpfiff erarbeiteten sich beide Mannschaften Großchancen. Tawerns Ostermann schloss von der rechten Seite ab, doch der Schuss wurde geblockt. Der Ball landete erneut beim Tawerner, der ihn auf Tobias Weber ablegte. Weber traf den Ball jedoch nur mit der Sohle und der SVT blieb damit torlos. Auch Schillingens Matthias Werner scheiterte erst mit zwei Schüssen am Tawerner Schlussmann. So blieb es beim 4:0-Erfolg des TuS Schillingen, der zum zweiten Mal in Folge in das Finale des Futsal-Cups der Herbstmeister einzog. 

2. Halbfinale

Hut ab für diese Leistung: D-Ligist SG Langsur II spielte sich ungeschlagen in die Endrunde. Dort entpuppte sich der Gegner mit der SG Longuich aber als zu stark. 

Gleich im ersten Spiel sorgte der Spitzenreiter der Kreisliga D-Trier/Eifel für eine Sensation, denn man schlug die zwei Klassen höher spielende SG Pellingen mit 3:2. Auch im nächsten Spiel wussten die Langsurer zu überzeugen und besiegten Wasserliesch III. In den beiden entscheidenen Partien gegen die SG Fidei und Schillingen verbuchten die SGL-Kicker jeweils ein Remis und zogen damit ihr Ticket für die Endrunde. Mit dem Unentschieden gegen den TuS gelang es dem D-Ligisten als einzige Mannschaft im Turnierverlauf, den Schillingern einen Punkt abzunehmen. Mit der SG Longuich erwartete man aber nun den Sieger der Gruppe B. Mit 6:0, 5:0 und 1:1 dominierte der C-Ligist die eigene Gruppe. Zwölf erzielte Tore bei nur einem Gegentreffer zeigten die Klasse der Longuicher. Nach einer Spielminute verzeichnete Spielertrainer Bastian Hennen den ersten Torschuss, der allerdings geblockt wurde. Besser die SG Langsur II: Ein hoher Ball aus der Abwehr fand einen freistehenden Langsurer vor dem Longuicher Tor – 1:0 für den Außenseiter (2.). Im Anschluss kontrollierte der C-Ligist die Partie, scheiterte jedoch mehrmals am Langsurer Keeper. Louis Welter (4.), Jürgen Zentius (5.) und Hennen (5.) schafften es nicht, auszugleichen. Erst nach acht Spielminuten erzielte Tim Rothe mit einem Lauf über das halbe Feld den Ausgleich. Nur 30 Sekunden später dann die Entscheidung: Marvin Schmitt führte eine Ecke aus, die vom Bein des Langsurer Torhüters in die Mitte abprallte. Dort wartete bereits ein Longuicher, der zum 2:1 einschob. Der D-Ligist öffnete seinen Defensivverbund und versuchte, den Ausgleich zu erzielen. Dadurch ergaben sich Räume für die Spielgemeinschaft aus Longuich, Fell und Riol. Ein Schuss von Luca Welter prallte aufgrund des zu spitzen Winkels jedoch vom Pfosten ab (9.). Auch Nico Reinisch traf zehn Sekunden vor dem Ende nur den Pfosten der Langsurer. Aber auch ohne diese Tore zog der C-Ligist in das Finale des Futsal-Cups ein.

Finale

Offensive vs. Offensive: 16 Tore erzielten die Schillinger bis zum Finaleinzug. Mit der SG Longuich wartete nun aber ein Team, das mit 14 Treffern ebenfalls gerne nach vorne spielt.

Vor dem Finale standen sich zunächst Langsur II und Tawern im Spiel um Platz drei gegenüber. Im auf drei Schützen begrenzten Sieben-Meter-Schießen begann der D-Ligist. Gleich der erste Versuch vom Punkt konnte von SVT-Keeper Steffen Bruns pariert werden. Doch auch Fabian Weber zeigte Nerven und scheiterte am Torhüter. Nachdem die folgenden beiden Schützen trafen, scheiterte Langsur mit dem dritten Versuch an der Latte. Auf der Gegenseite verwandelte Carsten Vogel den finalen Siebenmeter und sicherte dem B-Ligisten damit den dritten Platz. Die Überraschungsmannschaft SG Langsur II musste sich mit Rang vier zufrieden geben.

Mit dem TuS Schillingen und der SG Longuich trafen im Finale des Futsal-Cups der Herbstmeister die zwei offensivstärksten Mannschaften des Turniers aufeinander. Zusammen verbuchten die Finalisten 30 Tore bei nur vier Gegentreffern – eine starke Leistung beider Teams. Das Finale startet demnach ohne Warmlaufzeit: Schillingens Matthias Werner scheiterte mit einem Schuss an Nico Oster im Longuicher Tor. Dreißig Sekunden später verpasste auch die SGL durch einen Distanzschuss von Bastian Hennen den Führungstreffer. Der C-Ligist kam besser ins Spiel und setzte sich in der TuS-Hälfte fest. Einen Schuss von Marvin Schmitt blockte Marco Schuh in letzter Sekunde (2.). Kurz darauf schlief die Schillinger Defensive jedoch: Ein einfacher Pass fand den frei stehenden Marvin Schmitt, der alleine vor dem Torwart den Ball nicht unter Kontrolle brachte und schließlich nur aus spitzem Winkel abschließen konnte. In der dritten Spielminute dann die verdiente Führung für die Longuicher: Schmitt bediente Jürgen Zentius, der zum 1:0 einschob. 20 Sekunden später wurde TuS-Spieler Tobias Anell im Longuicher Strafraum gefoult. Ein Pfiff blieb aus und sorgte für Schillinger Proteste. Als im Gegenzug ein ähnliches Foul zugunsten der Longuicher gepfiffen wurde, heizte sich die Stimmung auf. Den fälligen Freistoß parierte Lukas Thome im Tor des A-Ligisten ebenso wie den Nachschuss von Luca Welter (4.). Nach einem schnellen Konter fand Anell seinen Mitspieler mit einem Querpass – der Ausgleich für die Schillinger. Das 1:1 hätte nur von kurzer Dauer sein können, doch der Longuicher Spielertrainer Bastian Hennen schoss knapp über den Querbalken des A-Ligisten. Weitere 30 Sekunden später zeigte Schillingens Matthias Werner mit einer sehenswerten Ballannahme seine technische Qualität. Der Abschluss landete allerdings neben dem Tor. Das Finale entwickelte sich immer mehr zum offenen Schlagabtausch. Sowohl Schillingen als auch Longuich erarbeiteten sich Abschlussmöglichkeiten im Minutentakt. Nach einem Rückpass von Jürgen Zentius auf Hennen scheiterte dieser jedoch erneut aufgrund unpräzisen Abschlusses (8.). Der TuS hingegen wusste eine Chance zu nutzen: Marco Engel ließ zwei Longuicher stehen und bediente Matthias Werner an der linken Außenbahn. Völlig frei stehend musste Werner den Ball nur noch zur Führung einschieben (9.). Die SG Longuich glich diesen Treffer in der Restzeit nicht mehr aus. Somit gewann der TuS Schillingen im zweiten Anlauf den Futsal-Cup und krönte sich damit zum König der Herbstmeister. Am 03.02. darf der A-Ligist nun in Boppard um die Futsal-Rheinlandmeisterschaft spielen. Auch in der Liga hat sich der TuS einiges vorgenommen, wie Trainer Gerd Morgen bestätigt: „Dieses Jahr sind wir Herbst- und Wintermeister und wollen natürlich so lange wie möglich oben bleiben.“ Eine einfache Aufgabe wird das aber nicht: „Heiko Wagner fällt uns als kopfballstarker Sechser für den Rest der Saison aus. Da müssen wir uns in manchen Bereichen etwas anders organisieren. WIr müssen schauen, dass wir dieser Man-Power, die Pluwig und Ehrang haben, etwas entgegensetzen. Vielleicht werden wir uns taktisch etwas anders aufstellen, aber unser Ziel ist es natürlich schon, dort oben zu bleiben.“