Noch vor ein paar Wochen wäre die Favoritenrolle klar verteilt gewesen, denn Pellingen agierte in der Hinrunde stellenweise jenseits von Gut und Böse. Doch die Mannschaft hat sich gefangen und lauert nun nur einen Punkt hinter dem kommenden Gegner aus Osburg. Die zweite Mannschaft der Spielgemeinschaft hat die letzten zwei Spiele verloren und will sich mit einem Heimsieg ins neue Jahr verabschieden.

„Wir müssen von der ersten Minute an konzentriert und hellwach in der Partie sein“, fordert Pellingens Trainer Thomas Borresch vor dem Duell gegen die zweite Mannschaft der SG Osburg. Im Hinspiel habe Borresch in der Halbzeitpause den ein oder anderen Spieler „unsanft aus der Nachtruhe geweckt“ und dadurch fast noch die Partie gedreht. Osburg überrannte den A-Liga-Absteiger und führte nach 45 Minuten 3:0. Nach 90 Minuten stand es 2:3. Pellingen zählte in der damaligen Verfassung überraschenderweise zu den Abstiegskandidaten, zu schwankend waren die Leistungen. Die Gründe für den „Rumpelstart“ lagen Borresch zufolge am neuen Spielsystem: „Ein neues Spielsystem im Training einzuführen ist eine Sache. Dies aber unter Wettkampfbedingungen einzusetzen beziehungsweise anzuwenden, ist etwas anderes. Dazu haben uns noch die Automatismen gefehlt.“ Nach und nach hat sich die SG Pellingen eingespielt und sich von den Abstiegsrängen entfernt. Mittlerweile steht die Mannschaft in der Defensive sicher und kann sich vorne auf Stürmer Sebastian Litsch verlassen. Allerdings ist fraglich, ob Litsch gegen Osburg spielen kann. Ebenso fraglich sind die Einsätze von Andreas Hennen, Timo Huwer, Benni Schettgen und Benni Mai. Die Stärken beim kommenden Gegner sieht Pellingens Coach vor allem in der Offensive: „Osburg spielt bisher eine tolle Saison und versucht, ebenfalls attraktiven und offensiven Fußball zu spielen. Mit 34 geschossenen Toren haben sie eine gute Offensive mit erfahrenen Kickern, die wissen, wo das Tor steht.“ Auf Osburger Seite hat man den Aufschwung der Pellinger wahrgenommen und geht das Duell mit Humor an – ohne Spezialbewachung für Stürmer Sebastian Litsch: „Wir kennen Sebastian alle sehr gut. Er hat im Hinspiel nicht getroffen und wird es im Rückspiel auch nicht.“ Den Aufschwung, den Pellingen jetzt erlebt, spürt Osburg seit dem ersten Spieltag. Denn der Aufsteiger tritt keineswegs als Underdog auf, sondern sorgt für Furore. Nicht ohne Grund steht die Mannschaft mit 22 Punkten auf dem sechsten Rang. Verantwortlich dafür ist ein ausgeglichener Kader, der mit erfahrenen Spielern gespickt ist, die „schon mal höher gespielt“ haben. „Dadurch ist uns die Anpassung an die neue Liga leichter gefallen“, sagt Trainer Grünen. In den letzten Spielen stotterte der Motor der Osburger allerdings, denn beide wurden verloren. Pellingen gewann dagegen drei der letzten fünf Spiele und reist mit breiter Brust zum Auswärtsduell – mit einem Sieg wäre man an Osburg vorbeigezogen. „Wir werden eine heiße Partie sehen und versuchen, etwas Zählbares mitzunehmen“, sagt SGP-Trainer Thomas Borresch, dessen Kollege Grünen ein „hartes Spiel“ erwartet, weil sein Team zuhause schwer schlagbar sei.
Thomm, So., 6.12., 14.30h