Am Samstag gegen 19.15 Uhr wissen wir, wer Meister und Aufsteiger ist. Bis dahin wird es die üblichen mentalen Spielchen über jegliche Eventualitäten geben. Leiwens Coach Helmut Freischmidt will diese Nebengeräusche ausblenden und vor dem finalen Matchball trotz aller Anspannung Lockerheit in die Köpfe bringen. Ein Sieg noch ist das Leiwener Fußballmärchen vom Rheinlandligaaufstieg entfernt. Dörbachs Coach Bernd Körfer verschwendet indes keinerlei Gedanken an eine mögliche Meisterschaft. Der 11ER hat beide Trainer vor den entscheidenden Duellen befragt.

SV Leiwen – SG Ruwertal

Leiwen, Sa., 21.5., 17.30h
Dass seine Mannschaft vor Wochenfrist in Bitburg einen ersten Matchball vergab, interessiert Helmut Freischmidt längst nicht mehr. Vielmehr wird der Coach des SVL seine Schützlinge ein letztes Mal in die Pflicht nehmen und ihnen die richtigen Worte mit auf den Weg geben. „Alles ist jetzt nur noch Kopfsache. Wir haben aus dem 1:1 von Bitburg viele positive Dinge herausgezogen. Jetzt muss sich jeder für sich mental auf die letzte schwere Aufgabe gegen Ruwertal vorbereiten“, will Freischmidt die Spieler nicht überfordern. Eine mögliche Taktik oder gar einen Matchplan lässt Freischmidt freilich nicht an die Öffentlichkeit dringen. „Wichtig ist, dass wir selbstbewusst auftreten und die Spannung noch mal hochhalten können. Vielleicht hilft ja auch ein frühes Tor, das uns die Lockerheit in die Köpfe treibt. Wir nehmen Ruwertal sehr ernst, das wird kein Zuckerschlecken.“ Auch weil beide Mannschaften nicht die große Freundschaft eint, wird es haarig zur Sache gehen. So wird Freischmidt gut beraten sein, wenn er seinen Spielern offeriert, dass Ruwertal mit einer robusten und hartnäckigen Spielweise zu Werke gehen wird, um dem designierten Meister noch mal in die Suppe zu spucken. „Es wird Nickligkeiten geben, wir dürfen nicht davon ausgehen, dass Ruwertal uns die Punkte freiwillig überlässt. Wir lassen uns auch nicht auf irgendeine Ebene runterziehen. Die Jungs sollen ihr Spiel machen und bis in die zehnte Minute der Nachspielzeit konzentriert sein.“ Der SV Leiwen kann indes in Bestbesetzung auflaufen. Die SG Ruwertal hat mit dem 2:1-Erfolg gegen Neumagen den Klassenerhalt vorige Woche fix gemacht und darf befreit aufspielen. Wer die Jungs von Jan Stoffels kennt, wird wissen, dass sie auch ohne unbedingt gewinnen zu müssen, eine starke und taktisch disziplinierte Leistung auf den Platz bringen können. Das wird spannend.

SG Lüxem – SV Dörbach

Lüxem, Sa., 21.5., 17.30h
Die Chancen auf eine Dörbacher Meisterschaft sind zwar noch theoretischer Natur, doch mit zwei Punkten Rückstand auf Primus Leiwen aber auch eher unrealistisch. Dörbachs Coach Bernd Körfer will von einer möglichen Chance auf den Titel nichts wissen und relativiert: „Dass wir Leiwen noch mal ein bisschen unter Druck setzen sind sie selbst auch ein wenig schuld. Wir für uns haben mit dem Sieg gegen Ellscheid die Meisterschaft bis zum letzten Spieltag offengehalten und wollen auch in Wittlich gewinnen, um im Endeffekt auf 63 Punkte zu kommen.“ Was die Mannschaft leisten kann, wenn sie losgelöst von jeglichem Druck agieren darf, hat man gegen Ellscheid gesehen: „Wir haben gegen eine gute Ellscheider Mannschaft ein richtig geiles Spiel auf den Teppich gebracht. Die Jungs waren mit Spielfreude und enormen Spaß bei der Sache.“ Jetzt soll in Lüxem ein guter Saisonabschluss gelingen, um anschließend in Dörbach „ein Grillfest mit Frauen, Bräuten und Freunden zu feiern“. Körfer weiß dennoch, dass Lüxem „uns nichts schenken wird. Es ist immerhin auch ein Derby – auch wenn sie schon abgestiegen sind, wird sich Wittlich mit einer starken Leistung von seinem Publikum verabschieden wollen.“ In den Dörbacher Kader kehren Mike Pinjuh, Andy Thiel und Julian Roderich zurück. Indes sind einige Transfers bekannt geworden. Neben Rückkehrer Roderich wird zur neuen Saison Shawn Smith vom SV Schleid an die Salm wechseln. Der frühere Bitburger wird künftig in der Innenverteidigung oder auf der Sechs zuhause sein. Dagegen werden Oleg Poloshenko (aus beruflichen Gründen zum SV Speicher) und Torwart Sascha Maxheim den Verein verlassen. Maxheim wird künftig als Torwarttrainer in Dörbach, aber auch bei der DJK St. Matthias arbeiten.

SG Ellscheid – SG Zell

Udler, Sa., 21.5., 17.30h
Für die bereits abgestiegene SG Zell wird das Gastspiel in Udler zum Abschiedstrip. Es wird auch das letzte Spiel für Markus Boos sein, der als einziger Zeller Spieler in der Bezirksliga bleibt und künftig für Ellscheid auf Torejagd gehen wird. Mit einer engagierten Leistung will sich das 13 Jahre in der Überkreislichkeit etablierte Team aus Zell und Bullay erhobenen Hauptes verabschieden. Die SG Ellscheid hat angesichts des Umbruchs vor der Saison und des Winterwechsels von Klaus Hamper nach Salmrohr eine grundsolide und ordentliche Saison gespielt und wird auf Platz fünf oder Sechs eintrudeln. Im Hinspiel behielt Zell mit 5:0 die Oberhand. Ende November ahnte niemand, dass sich das Team von Özgür Akin in die A-Klasse verabschieden würde.

DJK St. Matthias – SV Zeltingen

TR-Feyen, Sa., 21.5., 17.30h
Trotz der beiden Siege aus den letzten drei Spielen ist die Bezirksliga für die Mattheiser Fußballer noch immer nicht fix. Bliebe es bei vier Absteigern, wäre die DJK auch im nächsten Jahr am Start. Gelingt es Morbach nicht, in Schweich zu gewinnen und steigt als dritter, einheimischer Klub in die Bezirksliga ab, wäre auch Mattheis noch nicht gesichert. Um diesen Eventualitäten zu entgehen, muss gegen die bereits als abgestiegenen Zeltinger gewonnen werden. Die Trierer sind Favorit, auch weil der Gegner nach zuletzt drei Niederlagen in Folge kaum noch zu motivieren sein wird. Mit Herbert Herres nimmt ein Trainer Abschied, der mit einer beeindruckenden Siegesserie seine Jungs noch über Wochen im Rennen hielt. Doch nach zwei Jahren in der Bezirksliga ist für den SVZR Schluss. Zur neuen Saison wird Kalle Gräfen einen neuen Anlauf auf die Bezirksliga nehmen.

SG Rascheid – FC Bitburg

Geisfeld, Sa., 21.5., 17.30h
Es ist das ultimative Endspiel um Platz drei. Beide Mannschaften haben eine grandiose Saison gespielt und die Erwartungen der eigenen Fans bei weitem übertroffen. Bitburg präsentierte sich als spielstarker Aufsteiger, der erst zum Schluss der Saison im Titelkampf die Segel streichen musste. Dass der FCB nicht Meister geworden ist, hat auch eine umstrittene  Schiedsrichterentscheidung beigetragen. Die Rascheider Mannschaft hat sich auch nach dem Rücktritt von Reiner Knippel in prächtiger Form präsentiert und das beste Ergebnis seiner Vereinsgeschichte eingefahren. Beide Teams können entspannt in dieses Finale gehen. Spielt Bitburg unentschieden oder gewinnt, wäre das Team von Fabian Ewertz Dritter, vergeigt der FC, zöge Rascheid an den Bierstädtern noch vorbei. Für die neue Saison steht im Hochwald ein Trainerwechsel an. Auf das Spielertrainertandem Sven Gaspers und Christian Alt wird Timo Zeimet folgen.

SG Neumagen – SV Föhren

Neumagen, Sa., 21.5., 17.30h
Im Duell der Aufsteiger will sich der SV Föhren mit einem Sieg aus der Bezirksliga verabschieden. Das Team des scheidenden Trainers Christian Esch (Esch wird beim Rheinlandligisten FSV Tarforst neuer Coach) wird noch Viertletzter werden wollen, auch wenn dieser Platz nicht für den Ligaverbleib berechtigt. Unter dem neuen Trainer Eric Schröder wird der SVF im neuen Spieljahr einen erneuten Anlauf auf die Bezirksliga unternehmen. Die SG Neumagen hat sich im Jahr des Aufstieges in der Liga etabliert und eine sorgenfreie Runde gespielt. Coach Uwe Heinsdorf wird jetzt in aller Ruhe analysieren und die Planungen für die zweite Spielzeit in der Bezirksliga forcieren.

SG Schneifel Stadtkyll – SG Wallenborn

Auw, Sa., 21.5., 17.30h
Im Eifelderby geht es vor allem für Wallenborn noch um etwas. Das Team von Stephan Zimmer blieb auch im Heimspiel gegen Lüxem ohne Sieg und muss weiterhin um den Ligaverbleib bangen. Um sicher zu gehen, auch im nächsten Jahr die Bezirksliga zu bereisen, muss das Team von Sebastian Hilgers & Co in Auw dreifach punkten. „Unser großes Manko ist derzeit die Abschlussschwäche. Wir erspielen uns in jedem Spiel ein halbes Dutzend hochkarätiger Torchancen, doch machen viel zu wenig draus“, klagt Coach Zimmer. Für Stadtkylls Trainer Jörg Stölben ist die Saison eh gelaufen, doch will sich das Team für die zuletzt sehr überschaubaren Auftritte mit einem Heimsieg revanchieren.

SG Osburg – SG Buchholz

Osburg, Sa., 21.5., 17.30h
Trotz des so wichtigen 2:1-Auswärtssieges in Zell ist die SG Osburg noch nicht durch. Mit einem Heimsieg gegen das zuletzt in vier Spielen sieglose Buchholz darf im Hochwald für die Bezirksliga geplant werden. Dazu ist jedoch noch mal eine hochkonzentrierte und engagierte Leistung nötig. Denn Buchholz will sich mit einem vernünftigen Ergebnis aus der Saison verabschieden, bei der schon früh die Klasse gesichert wurde. Für den nach Zeltingen gehenden Coach Kalle Gräfen ist der Auftritt im Hochwald nach vier Jahren der vorerst letzte in der Bezirksliga. Denn Gräfen wechselt zum künftigen A-Ligisten SV Zeltingen und macht Platz für den ehemaligen Kyllburger Dieter Krütten. (ls)