Es könnte das spannendste Kreispokalfinale der letzten Jahre werden. Auf dem Osburger Rasenplatz treffen mit dem SV Konz II und der SG Ehrang zwei A-Ligisten aufeinander, die beide eine bewegte Saison hinter sich haben. Doch obwohl die Konzer lange um den Klassenerhalt bangen mussten, während Ehrang nur knapp am Aufstieg vorbeischrammte, ist der Ausgang der Begegnung völlig offen.

Auf den ersten Blick hat die SG Ehrang klar die Favoritenrolle inne. Lange Zeit führte das Team von Trainer Harry Thömmes die Tabelle der A-Klasse an, erst auf den letzten Metern ging den jungen Ehrangern die Luft aus. Andersherum lief es beim SV Konz II gut, der nach einer desolaten Hinserie bereits wie ein sicherer Absteiger aussah, mit 22 Rückrundenzählern  doch noch den Klassenerhalt schaffte.

Schaut man sich nun die Umstände des Aufschwungs der Mannschaft von Trainer Oliver Henrichs genauer an, ist die Ausgangslage weit weniger klar. Dieser wurde nämlich begünstigt von einigen Verstärkungen aus dem Rheinlandligakader. Spieler wie Jan Wrobel, Daniel Bobinets, Michel Kupper-Stöß oder Manuel Niebling halfen regelmäßig in der A-Klasse aus. Bis auf Kupper-Stöß, der aufgrund der Stammspielerregelung nicht mehr in der zweiten Mannschaft eingesetzt werden darf, werden diese Hochkaräter auch am Freitag zum Einsatz kommen. Doch damit nicht genug: Mit Merlin Weis kehrt ein langjähriger Leistungsträger der ersten Mannschaft nach beruflicher Abstinenz zurück und ist somit für die Reserve spielberechtigt. Dazu überzeugten Mike Herresthal, Alexander Becker, Jan Baudner und Omar Ibrahim zuletzt auch in der Rheinlandliga. Einzig der Ausfall von Tom Richter sorgt bei Henrichs für Verstimmungen.

Dennoch wird Konz II eine deutlich bessere Mannschaft aufbieten können, als es vor zwei Wochen beim letzten Aufeinandertreffen in der Liga der Fall war. Damals gab es ein 2:2-Unentschieden durch zwei späte Ehranger Treffer. Die SGE befindet sich zudem im Stimmungstief, die „Amberg-Affäre“ und das Verpassen der Meisterschaft haben dem jungen Kickern zugesetzt. Die Frage wird sein, ob es Thömmes – der wie Henrichs nach der Saison als Trainer aufhört – schafft, die Enttäuschung der letzten Wochen in Entschlossenheit umzuwandeln. Zumal Amberg wieder mit von der Partie sein wird. Bessere Zutaten für ein packendes Pokalfinale kann es kaum geben.

Osburg, 20.5., 19 Uhr